ASC-Topspieler Warschewski spielt in der Zweiten "Schmollen bringt keinem etwas"

ASC-Topspieler Warschewski spielt in der Zweiten: "Schmollen bringt keinem etwas"
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Dominik Altfeld (34) lobt gerne, er feiert gerne, er singt gerne, er analysiert ernst, ernst eher ungerne, er schimpft auch mal. Und wenn alle Stricke reißen, kanalisiert das ASC-Urgestein, das die 2. Mannschaft trainiert, seine Emotionen in einen Sonntagabend-Spaziergang mit dem Hund. Jetzt nach dem erleichternden 10:3 bei Viktoria Kirchderne blieb der Hund unterm Tisch, denn Altfeld genoss einen entspannten Abend beim Lieblingsitaliener.

Da kommen im Dolce Vita auch mal Erinnerungen an traumhafte Zeiten hoch. Dass diese für Altfeld gerade mal ein paar Stunden zurücklagen, verdankte er einem Spieler der 1. Mannschaft des ASC 09 Dortmund, der in der Reserve Charakter bewiesen hatte: „Ganz großen Respekt an Lars“, klang es da fast schon rührselig. Wie er sich bei uns präsentiert hat und wie er gespielt hat: einfach ein Traum.“ Worte, die einen Tag später wie „Musica“ in Lars Warschewskis (22) Ohren klangen. Der Mittelfeldspieler, normalerweise gesetzt im Oberliga-Kader, hatte offenbar einprägsame Eigenwerbung betrieben. Wie sieht der Gelobte seine Zukunft?

Lars Warschewski, wichtig für eine ausgewogene Berichterstattung ist es, beide Seiten zu hören. Wenn die eine Seite etwas Positives sagt, muss die Reaktion gar nicht mal schwierig sein. Also: Wie finden Sie es, dass Dominik Altfeld erklärt, sie wären vorher bestimmt nicht angetan gewesen, in der Zweiten zu spielen? Ja und dann sei Ihre Vorstellung ein Traum gewesen…

Das tut mir wirklich sehr, sehr gut. Das sind sehr schöne Worte. Aber ich habe meinen Einsatz am Sonntag gar nicht erst als Strafe gesehen. Das war die richtige Entscheidung, in der Zweiten zu spielen. Ja, ich war frustriert, weil ich vier Wochen in der Ersten kaum Berücksichtigung fand. Aber Spielpraxis ist immer gut. Ich habe das Spiel sogar genossen.

Und Sie haben anderen Genuss geschenkt. Fiel es Ihnen nicht doch ein wenig schwer, auf Spielfreude umzuschwenken? Denn Viktoria Kirchderne ist nun einmal nicht der TuS Ennepetal…

Nein, für mich ist es selbstverständlich, in der Zweiten zu spielen, weil es mich weiterbringt und weil es auch den netten Kollegen hilft. Wir kennen uns ja durch die große gemeinsame Montags-Trainingseinheit alle sehr gut. Daher wusste ich schon, dass ich da Spaß haben könnte.

Dann war es auch noch genau das richtige Spiel. Oder war Kirchderne als Gegner zu schlecht?

Das war genau das richtige Spiel, um Selbstvertrauen zu tanken. Das benötigte ich dann doch ein wenig wieder.

Was hat es Ihnen genommen? Können Sie nachvollziehen, warum der Ex-Trainer Antonios Kotziampassis und in Lotte auch Dennis Hübner ohne Sie auskommen wollten?

Dass mir das nicht gefällt, ist doch klar. Ich sehe ein, dass meine Körpersprache nach der Auswechslung beim 0:0 gegen Gievenbeck nicht gut war. Daher fand ich es ja okay, im nächsten Spiel nicht in der Startelf gestanden zu haben. Ich habe mich im Training aber immer reingehängt. Daher waren die Konsequenzen für mein Verhalten dann doch ziemlich hart. Zuletzt in Lotte hatte der Trainer mir gesagt, Jannik Urban solle auf der Acht spielen. Das ist für mich okay. Aber dass ich dann gar nicht spielen durfte, tat mir weh. Daher war es wirklich logisch und keine Strafe, in der Zweiten zu spielen und mir den Spaß und den Glauben an mich zu bewahren. Schmollen bringt keinem etwas.

Das Lob Altfelds dürfte im Verein Gewicht haben. Gehen Sie davon aus, dass es so ankommt, dass Sie bald wieder in der Ersten spielen – vielleicht schon am Sonntag in Paderborn?

Das ist natürlich mein Ziel. Ich arbeite an mir, stecke nicht den Kopf in den Sand und glaube auch, dass ich schon bald wieder eine Chance erhalte.

Nun hat Sie Dennis Hübner in Lotte nicht spielen lassen. Dass Sie das als Spieler nicht toll finden, ist wohl wirklich für alle verständlich. Vielen Trainern dürfte es sogar recht sein, wenn Leute wie Sie auf den Frust eine Reaktion folgen lassen, ohne dass Sie sich dabei für etwas zu schade sind. Wie erleben Sie Dennis Hübner? Sehen Sie auch bei ihm Anzeichen, Sie wieder öfter zu berücksichtigen?

Dennis Hübner und Mauritz Mißner machen gutes Training. Sie setzen einen Systemwechsel durch, was der Mannschaft offenbar gut bekommt.

Wäre aus Ihrer Sicht bestimmt auch schön, wenn Sie dann auch einen Platz in diesem System bekämen?

Das wünsche ich mir natürlich. Ich versuche, mich dafür anzubieten. Wenn wir mit einem Sechser und zwei Achtern im 3-5-2 spielen, nähme ich gerne eine Acht.

Lars Warschewski (2.v.r.) spielte im Bezirksliga-Team.
Lars Warschewski (2.v.r.) spielte im Bezirksliga-Team. © Nils Foltynowicz

Ist die Mannschaft mit zwei Siegen wieder auf Kurs?

Das glaube ich schon. Ich denke, was unsere Trainer mit uns erarbeiten, bringt uns weiter. Das kann was werden.

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