Mit Wucht, Wille und einem Traumtor von Maximilian Podehl hat der ASC 09 Dortmund beim SC Verl II ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Das 3:1 (0:1) war nicht nur ein spätes Comeback, sondern auch ein Signal: Der ASC hat sich längst nicht aufgegeben – und mischt weiter oben mit.
„Wir haben die Mission, vor Rhynern zu landen“, sagt Aplerbecks Trainer Marco Stiepermann. Es ist die Herausforderung bis zum Saisonende, denn an der Spitze sind die Reserve des VfL Bochum und die Sportfreunde Siegen enteilt.
„Wir müssen Erster werden der normalen Oberligisten“, betont Stiepermann. „Siegen und Bochum haben über eine Million Euro Etat.“ Doch das Tableau ist eng. Zwischen Platz zwölf und Rang drei liegen gerade einmal sieben Punkte.
Einen kleinen Puffer verschaffte sich der ASC am Donnerstagabend (17. April) in Verl: Bei der Zweitvertretung des Sportclubs gelang ein verdienter 3:1-Erfolg.
Zwei Platzverweise für den SC Verl II
Dabei begann die Partie alles andere als vielversprechend. Nach einem Eckball landete ein abgefälschter Ball unglücklich am Bein von Jan-Patrick Friedrich – Eigentor, 0:1 aus Dortmunder Sicht (24.).
Trotz des Rückschlags sah Trainer Marco Stiepermann über die vollen 90 Minuten eine konzentrierte Vorstellung. „Wir haben das sehr gut gemacht, Verl kaum zum Zug kommen lassen“, so Stiepermann. Dennoch ging es mit einem Rückstand in die Pause – Gelegenheit zur taktischen Umstellung.
„Wir haben im 4-4-2 verteidigt, aber nicht alles hat funktioniert“, räumte Stiepermann ein. In der Kabine stellte er auf ein mutigeres 5-2-3 mit frühem Pressing um.
Der Plan ging auf – „es wurde ein Selbstläufer“. Verl verlor zunehmend die Kontrolle – und in der Folge auch zwei Spieler. Zwei Gelb-Rote Karten binnen zwölf Minuten (62., 74.) brachten die Gastgeber endgültig aus dem Tritt. Beide Platzverweise resultierten aus Pressing-Situationen: Erst musste Sekou Eickholt runter, wenig später auch Konstantinos Keissoglou.

Dessen Foul an Rafael Camprobin im Strafraum führte zum Elfmeter – und markierte den Beginn der stärksten Aplerbecker Phase. Florian Rausch blieb vom Punkt eiskalt und traf zum 1:1 (76.). Nur drei Minuten später belohnte sich Camprobin selbst mit dem 2:1 – die Partie war gedreht.
Die endgültige Erlösung folgte sechs Minuten später – und sie war spektakulär: Maximilian Podehl nahm einen hohen Ball mit der Brust an, drehte sich und versenkte ihn sehenswert per Fallrückzieher im Netz (82.). Ein Tor für die Galerie.
„Wenn man sich seine Tore anschaut – das sind keine 08/15-Dinger“, lobte Stiepermann. „Er weiß einfach, wo das Tor steht. Ganz Dortmund kann froh sein, so einen Spieler zu haben.“
Offiziell ist es Podehls 23. Saisontor, tatsächlich aber schon sein 29. Treffer. Sechs Tore wurden ihm nach dem Rückzug des TuS Bövinghausen aus der Wertung genommen.
ASC 09: „Wichtiger Sieg für uns“
Für Stiepermann war es weit mehr als ein bloßer Sieg. „Die letzten Wochen waren schwer. Aber heute haben wir gezeigt, was in uns steckt. Wir haben eine sehr kluge Mannschaft.“ Eine Mannschaft, die weiß, was möglich ist – und was nicht. „Die Jungs wissen, mit welchen Mitteln wir arbeiten.“
Und das Ziel? Klar definiert. Sollte der sportliche Aufstieg in Zukunft gelingen, würde der Verein den Sprung in die Regionalliga ermöglichen. „Wir arbeiten hier mit extrem kleinen Brötchen. Unser Weg ist zum Glück der mit jungen, entwicklungsfähigen und hungrigen Spielern.“
Weiter geht es für den ASC 09 an Ostermontag (15 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die Zweitvertretung von Preußen Münster im Waldstadion.
Oberliga Westfalen: SC Verl II - ASC 09 Dortund 1:3 (1:0)
ASC 09: Nickel - Dziho (65. Münzel), Friedrich, Diskau, Rausch - Opoku (86. El-Hamassi), Warschewski, Stuhldreier (88. Hilsmann), Camprobin (86. Kehl) - Wilkesmann (88. West), Podehl
Tore: 1:0 Friedrich (Eigentor/24.), 1:1 Rausch (Foulelfmeter/76.), 1:2 Camprobin (79.), 1:3 Podehl (82.)
Bes. Vorkomn.: Gelb-Rote Karten für Verls Eickholt und Keissoglou (62./74.)