Ein Nachmittag des Zitterns – besser lässt sich der Oberliga-Jahresausklang des ASC 09 Dortmund gegen eine gut aufgelegte Spielvereinigung aus Vreden nicht beschreiben. Nun ist das zugige Stadion an der Schweizer Allee ohne wärmendes Vereinsheim ohnehin nicht der gemütlichste Ort, um bei Graden unter dem Gefrierpunkt Fußball zu spielen, geschweige denn zu gucken. Und da der Gast aus einem souveränen 2:0 dann noch ein 2:1 machte, bibberten die gut 100 Zuschauer vor Kälte und zitterten die ASC-Fans darunter zusätzlich vor einem drohenden Punktverlust. Am Ende aber bildeten die Tore von Maximilian Podehl (27.) und Geburtstagskind David Vaitkevicius (35.) sowie des Spannungsbringers Michael Wißing (60.) ein gerechtes 2:1 ab.
So sah es ASC-Coach Dennis Hübner, der mit sechs Siegen aus sieben Spielen in die Winterpause geht: „Sehr, sehr verdient. Wir hätten das 3:0 machen können, dann auch mit einem 3:1 für Klarheit sorgen können. Wegen des 2:1 aus dem Nichts wurde es am Ende noch einmal hektisch. Aber wir haben am Ende alles reingeschmissen und nichts mehr groß zugelasen.“ Warme Worte an einem eiskalten Tag!
„Glückwunsch an Aplerbeck“
So sah es Vreden-Trainer Engin Yavuzaslan, der sich im zweiten Durchgang selbst eingewechselt hatte, nur bedingt: „Glückwunsch an Aplerbeck. Chapeau an meine Mannschaft, die hier einen offenen Fight geliefert hat. Aplerbeck hat Qualität und feiert nach einem knappen Sieg über eine Mannschaft, die aus den letzten Löchern pfeift, im Kreis. Gut, wir sind faire Verlierer.“
Aber Vreden war eben näher dran, als Yavuzaslan es erwartet hatte. Und als es auch zur Pause schien. Einen ersten offenen Schlagabtausch mit Freistoß durch ASC-Torjäger Maximilian Podehl knapp drüber (2.) und einem Versuch des fleißigen Vredeners Carlo Korthals mit folgender Ein-Hand-Abwehr von Tim Oberwahrenbrock (4.) bekam Aplerbeck Kontrolle über das Spiel. Das 3-5-2 mit drei zentralen Verteidigern und Tim Kallenbach davor auf der Sechs hielt mutige Gäste weitgehend in Schach. Und vorne sind die Angreifer Podehl und Vaitkevicius mit dem schussfreudigen Lars Warschewski dahinter immer gefährlich. „Maxi“ und „Vicci“, das gut aufgelegte Sturmduo, brachte den ASC auch in Führung. Podehl traf per Kopf exakt den Punkt im Winkel, den Vaitkevicius im Anschluss per platziertem Schuss ins Ziel nahm. Dann noch Warschewski per Chance kurz vor der Pause, und der ASC ging mit gutem Gefühl in die Kabine.
Ein offener Schlagabtausch
Nach der Pause dann die Wiederholung des Beginns der ersten Hälfte. Offener Schlagabtausch mit jetzt den besseren Gelegenheiten für die Gäste: Danieck Nijland nötigte ASC-Keeper Tim Oberwahrenbrock eine Fußabwehr ab (46.). Dann der Ausgleich des freistehenden Wißing (60.). Das Zittern beim ASC begann, mit schlotternden Knien aber verfolgte keiner des Spiel, denn es wirkte dann ziemlich abgeklärt, wie Aplerbeck den sechsten Heimsieg über die Zeit brachte.
Stark, wie sich Marcel Münzel nach seiner Einwechslung einbrachte, stark, wie Warschewski nicht nur einmal wie in der 85. Minute entschlossen die Entscheidung suchte und nach Kallenbach sowie Jan Stuhldreier in einer Doppelchance (80.) knapp scheiterte. Da Yavuzaslan seinem Team ein Komplettchapeau aussprach und sich mit „Vorfreude auf das Rückspiel“ verabschiedete, darf aber noch ein Konkretchapeau an Aplerbecks Defensive, allen voran den herausragenden Kämpfer und Stellungsspieler Michael-Marvin West, gehen. Er stand sinnbildlich für den Kampf, der das Zittern erträglicher machte und den Aplerbeckern gute Perspektiven für die Frühjahrsrunde gibt. So bleiben sie als Siebter mit sieben Punkten Rückstand auf die Spitze in Schlagdistanz, während die Vredener das Gefühl mit nach Hause nehmen dürfen, dass sie mit solch einer Einstellung eine Zitterpartie im Sommer verhindern können.
Oberliga Westfalen
ASC 09 Dortmund - Spielvereinigung Vreden 2:1 (2:0)
ASC: Oberwahrenbrock – Friedrich, West, Franke –Stuhldreier, Kallenbach, Rausch (84. Sengün) – Warschewski (90.+2 Schaffer), Urban (66. Urban) – Vaitkevicius (88. Opoku), Podehl (90.+4 Rosenkranz)
Vreden: Breuers – Heisterkamp, Hoffmann, Verwohlt, Wißing – Nijland, Wüpping – Brügging, Korthals (74. Yavuzaslan), Kondring – Hinkelmann (63. Wilkes)
Tore: 1:0 Podehl (27.), 2:0 Vaitkevicius (35.), 2:1 Wißing (60.)
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