
© Stephan Schuetze
ASC 09 Dortmund freut sich auf die Rückkehr seines Mister 100 Prozent
Fußball
Der ASC 09 Dortmund begrüßt einen Rückkehrer in seinem Verein. Der neue Spieler gilt auch als Mister 100 Prozent und hat dem Klub in der Vergangenheit schon viel Freude bereitet.
Mister 100 Prozent kehrt zurück! Wer den Oberliga-Aufstiegskader des ASC 09 Dortmund aus dem Jahr 2014 auflistet, könnte einen Spieler vergessen, der für Insider völlig zu Unrecht unter dem Radar der Außenbetrachtung herlief. Jetzt kehrt er nach mehreren Stationen zurück, alleine, um in der zweiten Mannschaft das Gefühl zu haben, das er als unbekannter Aufsteiger weiter oben bereits hatte.
„Ich spiele alleine, um Spaß zu haben“, nennt Alexander Rotgang (26) seine Beweggründe, gegen den Ball zu treten. Das war früher so, das ist heute so. Das mag erstaunen, zumal der gerade aus dem Talenteschuppen A-Junioren des Hombrucher SV emporgekommene 18 Jahre alte Neuzugang damals kaum eine Rolle spielte. Seine Einsätze im Aufstiegsjahr ließen sich an einer Hand abzählen. „Ich habe das trotzdem genossen. Dass ich an Leuten wie Francis Bugri oder Sebastian Stein nicht vorbeikommen würde, wusste ich. Ich habe das positiv gesehen und von den Spielern, die mir zu Recht im Weg in die erste Elf standen, gelernt.“

Alexander Rotgang ist zurück beim ASC 09 Dortmund. © Nils Foltynowicz
Und doch sorgte der allemal Ergänzungsspieler in einem Jahr der Highlights für einen Superlativ. An den erinnerte der damalige Torwart der Ersten und heutige Sportliche Leiter der Zweiten Dominik Altfeld bereits während des Ehemaligentreffens der Aufsteiger im Herbst des vergangenen Jahres: „Alex, du warst wirklich immer beim Training und hast die Liste mit 100 Prozent angeführt. Und du hast dich nie beklagt. Respekt!“
Großen Zuspruch erhielt der zuletzt für den Bezirksligisten Viktoria Kirchderne kickende Allrounder gerade von denjenigen, denen damals die Schlagzeilen gehörten, weil sie auf dem Platz 100 Prozent geben durften.
Was in Altfelds Worten durchklingt, ist die Achtung vor einem Mannschaftsspieler erster Güte und einem Realisten. „Ja, Alex hat sich untergeordnet. Er war aber für unseren Erfolg sehr wichtig, da unser Trainingsbetrieb immer bestens lief. Und er hat dabei ja sportlich auch überzeugt.“ Es machte Rotgang das Leben leichter, zu akzeptieren, dass es gegen Topleute für einen vergleichsweise unerfahrenen Jungspund nicht reichte: „Natürlich hätte ich gerne gespielt. Ich wusste aber schon damals, dass Schule, Studium und später der Beruf viel wichtiger sein würden.“
Dementsprechend wohl geordnet ist Rotgangs Leben nach Stationen in Hombruch, Brünninghausen, Dorstfeld und Kirchderne heute. Der Absolvent eines Wirtschaftsingenieurstudiums promoviert und arbeitet im Fraunhofer-Institut. Zeit für Spaß am Fußball bleibt dennoch. Und den holt er sich in Zukunft bei dem Verein, dem er viel gegeben hat. Dominik Altfeld, der bei seiner Spielerauswahl auf ein ASC- und ein Teamgeist-Gen achtet, lockte den Ex-Spieler zurück.
„Ich habe mich sehr darüber gefreut. Das ist ja Wahnsinn, welch eine Stimmung Domme, Tim Schwarz und David Steindor in dieser Mannschaft aufbauen. Selbst wenn es in der Bezirksliga gegen den Abstieg geht, glaube ich echt; Spaß zu haben. So viele Leute hatte ich privat auch nirgendwo anders gekannt. Das passt bestimmt.“
Altfeld hat aber längst nicht nur Spaß und Disziplin, die der trainingseifrige Rotgang in sich vereint, im Sinn, wenn er seinen ehemaligen Weggefährten und Rückkehrer lobt: „Er ist schon ein richtig guter Fußballer, der uns auf verschiedenen Positionen verstärkt.“ Damit dürfte der damals nach außen unauffällige Rotgang nun mehr in den Fokus rücken. Rotgang hätte nichts dagegen, wenn aus Mister 100 Prozent im Training auch im Hinblick auf seine Einsatzzeiten ein Mister 100 Prozent wird. Ihm steht jedenfalls keiner mehr im Weg.
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
