Mit einem 2:1-Erfolg beim Tabellendritten VfR Kirchlinde verschafft sich Arminia Marten in der Kreisliga A1 neue Zuversicht. „Wir wollen jetzt den Dorstfelder SC besiegen und dann weitere Punkte sammeln, um aus dem Keller zu kommen“, gibt der Interimstrainer Marco Paultyn die Marschroute am Wischlinger Weg vor. „Ich verstehe die Jungs, die sagen, sie möchten nicht in die B-Liga spielen. Wenn du von der Westfalenliga in die Landesliga gehst, hast du immer noch ein ansprechendes Niveau. Natürlich gibt es auch in der B-Liga gute Teams, aber es ist insgesamt dann doch nicht so ambitioniert.“

Arminia Marten: Rensmann gibt sein Know-How weiter

Nach der Trennung von Christian Franke will Paultyn das Ruder herumreißen, sodass der Ernstfall nicht eintritt. „Bevor wir über die Zukunft reden, möchte ich aber noch einmal ganz klar sagen, dass Christian und wir im Guten auseinandergegangen sind. Er hatte unglaublich viel personelles Pech. Aber da wir nur neun Punkte aus 13 Spielen hatten, mussten wir handeln.“ Die Situation hat sich grundlegend geändert. „Wir haben 18 bis 20 Leute beim Training, da zählen die Torhüter nicht einmal mit“, berichtet Paultyn. Der Ehrgeiz aller Martener scheint sich zu lohnen. Die Arminia haben noch ein Spiel mehr als der 14. Hellweg Lütgendortmund zu absolvieren, aber nur zwei Punkte weniger. Da geht also was!

Paultyn ist keiner, der sich selbst zu heftig auf die Schultern klopft. Die jüngsten Entwicklungen seien nicht nur „auf meinem Mist gewachsen“. Tatkräftige Unterstützung erhalte er von einem Neuen: Dennis Rensmann, Ex-Spielertrainer des Bezirksligisten RW Germania, gibt sein Know-how weiter, obwohl er offiziell nur Spieler ist. „Ich wäre ja schlecht beraten, wenn ich das nicht nutzen würde“, erklärt Paultyn. „Aber der Plan sieht ganz klar vor, dass Rensi an den Sonntagen nur spielt und ich von außen coache, er aber seine Erfahrung in der Trainingslehre während der Einheiten beisteuert.“ Paultyn weiß jedoch auch, wie er als Trainer am besten arbeitet. Er ist derzeit Coach der 3. Mannschaft.

Aber der künstlich erzeugte Spannungsbogen dieses Textes darf jetzt schnell abfallen. Denn die Nachfolge von Paultyn erscheint jetzt ganz logisch: Rensmann wird ab Sommer Cheftrainer. „Er ist ein sehr guter Trainer, spricht als Noch-Spieler die Sprache der Jungs und kennt als Ur-Martener die Arminia bestens“, erläutert Paultyn. Dann kickt Rensmann nicht mehr, beschränkt sich auf das Traineramt, während der Vorgänger wieder nur noch als Sportlicher Leiter fungiert. Bald möchten die Martener auch einen Co-Trainer präsentieren.

Das neue Gespann soll dann, so lautet der Wunsch der Arminen, einen A-Ligisten trainieren. „Im Prinzip wollen bis auf zwei Abgänge auch alle bleiben. Aber da mehrere Spieler so ehrlich sind und schon jetzt ankündigen, dass sie sich mit der B-Liga schwertäten, warten wir mit unseren Vollzugsmeldungen noch.“ Dass alle mit offenen Karten spielen, erhöht das Verständnis, aber auch den Willen, doch gemeinsam die Trendwende fortzusetzen. „Wenn wir nach dieser so schwierigen Saison drinbleiben, dürfen wie uns richtig freuen.“ Wer Paultyn kennt, dem klingt schon jetzt ein lautes „Arminia Fantastica“ in den Ohren.