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Heikler Instagram-Post: BVB II gibt Arif Et „Bedenkzeit“ und streicht Stürmer aus dem Kader
Fußball-Regionalliga
Dass Arif Et bisher wenig Spielzeit bei der U23 vom BVB hatte, war nicht ungewöhnlich. Dass er gegen Bonn gar nicht im Kader war, hingegen schon. Mit seiner Leistung hatte das nichts zu tun.
Bei Dortmunds U23 durfte Arif Et bislang einen Dienst verrichten, am 14. September für 15 Minuten beim 3:0-Erfolg gegen den 1. FC Köln II. Ursächlich dafür ist zuvorderst, dass der im Sommer aus der Oberliga vom FC Brünnighausen gekommene Stürmer (noch) nicht das Niveau seiner Konkurrenten erreicht hat.
Bedenkzeit für Arif Et
Dem Leistungsprinzip entsprechend, rangieren einige Spieler höher in der teaminternen Hierarchie. Dass aber beim Bonner SC (1:1) für ihn zuletzt nicht mal ein Kaderplatz reserviert war, hatte einen anderen Grund. „Wir haben ihm ein wenig Bedenkzeit gegeben“, sagte Dortmunds U23-Manager Ingo Preuß am Sonntag.
Doch wofür? Laut Informationen dieser Redaktion wurde der türkischstämmige Et wegen eines Instagram-Posts nicht für die Dienstreise nach Bonn berücksichtigt. Ein paar Tage zuvor hatte der 27-Jährige ein Bild geteilt, dass türkische Nationalspieler im EM-Qualifikationsspiel gegen Frankreich beim Salut-Jubel zeigt. Gemeinhin wird dieser als politisches Bekenntnis zum international heftig kritisierten Militäreinsatz der Türkei in Nordsyrien gewertet – und sorgte zuletzt für einigen Wirbel.
Gespräch mit Et
„Ich weiß, dass er da was gepostet hat. Und ich weiß auch, dass er das später zurückgenommen hat“, meinte Preuß dazu. Mit dem konkreten Grund für die Auszeit konfrontiert, antwortete er, „dass es Dinge gibt, die man nicht machen sollte.“ Darüber sei mit Et gesprochen worden.
Ausgiebiger und konkreter wolle er sich nicht äußern, sagte Preuß – und tat es dann irgendwie doch. Denn von einer „Suspendierung“ oder „Freistellung“ könne keine Rede sein, erklärte er noch. „Wir haben nur gesagt, dass er darüber mal ein wenig nachdenken soll.“ Danach könne er sich melden.
Am Sonntag wieder dabei
Am Sonntag dann stand Et wieder auf dem Trainingsplatz in Dortmund-Brackel, übte mit seinen Kollegen. Preuß sagte dieser Redaktion: „Er ist ein netter Kerl, hat im Gespräch eine Top-Reaktion gezeigt.“ Weitere disziplinarische Maßnahmen erwarten den Offensivspieler demnach nicht. Für den Klub und den Spieler, der sich nicht zusätzlich äußern wollte, ist die Sache damit auch geklärt, ohne dass etwas zurückbleibt. Preuß: „Man macht nicht alles richtig im Leben.“
Schreibt seit 2015. Arbeitet seit 2018 für die Ruhr Nachrichten und ist da vor allem in der Sportredaktion und rund um den BVB unterwegs.
