Sami und Rani Khedira, Kevin-Prince und Jérôme Boateng oder Lars und Sven Bender. Brüderpaare im deutschen Profifußball sind längst nichts Ungewöhnliches. Besagte Bender Zwillinge standen bei gleich neun Karrierestationen gemeinsam auf dem Feld und absolvierten ganze 134. Spiele zusammen.
Auch im Dortmunder Amateurfußball findet sich ein junges und talentiertes Brüder-Duo, das seit dieser Saison zum ersten Mal gemeinsam auf dem Platz steht. Genauer beim Tabellenzweiten der Landesliga 3 dem SV Brackel 06.
Für die beiden Fußball begeisterten Brüder Vladimir (21) und Andrej Myakotin (19) geht damit ein kleiner Traum in Erfüllung, denn beide wollten schon immer mit ihrem Bruder zusammen spielen, was aufgrund des Altersunterschiedes in der Jugend bislang nicht möglich war.
Nach einiger Zeit in der zweiten Mannschaft des ASC 09 Dortmund spielt Vladimir bereits seit der vergangenen Saison in Brackel und konnte schon einige Einsätze sammeln. In dieser Spielzeit gehört der junge Verteidiger weiter zum Stammpersonal des momentan so erfolgreichen Teams von Trainer Egzon Gervalla.
„Ich bereue den Wechsel keine Sekunde, ich wurde hier super aufgenommen und fühle mich richtig wohl. Egzon hat mich damals hergeholt und ich könnte kaum glücklicher sein. Sowohl Trainer als auch Mitspieler sind super Menschen“, erzählt der Student.
Großer Bruder „richtig Stolz“
Die Idee seinen Bruder mit ins Boot zu holen und in seinem ersten Herrenjahr in den Landesligakader zu intrigieren, kam ebenfalls vom Cheftrainer Gervalla. Für diesen Plan waren die beiden sofort Feuer und Flamme.
„Andrej ist in seinem ersten Jahr im Herrenfußball und als es die Möglichkeit gab, dass er zu uns kommen kann, waren wir natürlich begeistert. So kann er sich gut entwickeln und ich hab ihm dabei im Auge und kann ihm, wenn nötig, Tipps geben. Wenn er auf den Platz kommt, bin ich richtig stolz“, sagt er.
Andrej selbst spielte in der Jugend des FC Brünninghausen und zog neben Brackel 06 auch die Aufmerksamkeit anderer Vereine auf sich. Lange überlegen musste er aber nicht.
„Es war klar, dass ich zu meinem Bruder ins Team möchte. Wir wollten schon immer zusammen kicken“, sagt der jüngste Bruder. Bisher hat es für den Youngster „nur“ für einmal 90 Minuten und einige Kurzeinsätze gereicht. Er will sich aber, auch mit der Hilfe seines großen Bruders, weiter durchsetzen.
„Ich kann sehr viel von ihm lernen und bin oft begeistert, wie ruhig er schon spielt“, erzählt der Jüngere.
Die beiden verbinden nicht nur Gene und der Fußball, sondern sie sind auch neben dem Platz unzertrennlich, haben denselben Freundeskreis und verbringen sehr viel Freizeit zusammen. Auch ihre Ziele ähneln sich, denn Brackel 06 wird wohl nicht die letzte Station der beiden bleiben. „Wir möchten beide noch mal höher spielen. Wo genau, wissen wir natürlich noch nicht, aber wir sind beide ambitioniert noch besser zu werden. Vielleicht gehen wir ja mal zusammen in die Regionalliga“, scherzt Andrej.