Irre Schlussphase in Kreisliga-Topspiel Elfmeter-Drama in der 90.+8 Minute

,,Alle hier völlig sprachlos“: Verrückte Schlussphase in Spitzenspiel
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Bis zur 88. Spielminute sah es im Austiegsduell der Kreisliga C4 Dortmund zwischen dem FC Dortmund `18 (2.) und dem FC Merkur (3.) nach einem eindeutigen Erfolg des Heimteams aus.

John Kodjo und der eingewechselte Tom Christopher Becker hatten den FC Dortmund nach 0:0-Halbzeitstand im zweiten Spielabschnitt mit 2:0 in Front geschossen und damit bereits für ausgelassene Feierlaune am Sportplatz Lippstädterstraße gesorgt.

Verrückte Schlussphase zwischen FC Dortmund und FC Merkur

Doch dann sollte eine Schlussphase folgen, die FC Dortmunds Trainer Marco Pierotti im Nachgang mit ,,absolut unglaublich“ betitelte.

Zunächst war es Merkurs Selim Demir, der nach einem Abpraller den Ball zum Anschlusstreffer in die Maschen schieben konnte und damit die gesamte Begegnung wieder offen gestaltete (88.).

Der Treffer sorgte noch einmal für viel Aufwind beim FC Merkur. Dieser verstärke sich noch einmal, als FCD-Spieler Marcio Ribeiro nur eine Minute später mit Gelb-Rot vom Platz flog.

Zwei Spieler kämpfen um den Ball
Die Teams lieferten sich eine umkämpfte Partie, bei der beide am Ende nur noch zu Zehnt auf dem Feld standen. © Nils Foltynowicz

Bei dieser Überzahl-Situation für die Gäste sollte es allerdings nur kurz bleiben:
Als nach unzähligen Angriffsversuchen in der fünften Minute der Nachspielzeit auch noch ein Spieler des FC Merkur vom Platz flog, kochten die Emotionen im bis dahin so ruhigen Spitzenspiel.

Noah Peters, bis in zu dem Zeitpunkt einen extrem überzeugenden Auftritt abgeliefert, sah nach hartem Einsteigen ebenfalls die Ampelkarte.

„Man hat beiden Mannschaften einfach angemerkt, wie sehr sie um den Aufstieg kämpfen, daher gehen die vielen Karten auch in Ordnung“, begründete FCD-Trainer Pierotti. Vor Anpfiff standen beide Teams punktgleich auf Platz zwei, der zur Aufstiegsrelegation berechtigt.

Elfmeter-Drama

Obwohl jetzt nur noch zu Zehnt auf dem Platz, kämpfte Merkur weiter verbissenen, um zumindest noch einen Punkt mitnehmen zu können.

Und der FCM bekam die riesige Chance noch wie auf dem Silbertablett serviert: Nach einem letzten Aufbäumen der Gäste wurde Sergen Savak an der Strafraum-Kante abgeräumt und der Schiedsrichter entschied nach einigen Momenten der Unklarheit auf Strafstoß für Merkur.

FC Dortmund Trainer Marco Pierotti
Fand nach dem Spiel kaum Worte für das Geschehene: Marco Pierotti, Trainer des FC Dortmund. © Folty

,,Ich stand in dem Moment neben Merkurs Trainer (Etathan Göz, Anm. d. Red) und wir beide wussten nicht, was wir dazu sagen sollten, die Spannung war einfach kaum auszuhalten“, so Pierotti.

Merkurs Ali Aslan legte sich den Ball zurecht, um den ganz späten Ausgleich zu erzielen. Doch den schwach geschossenen Ball parierte Keeper Schultz und machte sich damit für einige Momente zum Spieler des Spiels.

Doppeltes Elfmeter-Pech

Die große Freude war aber nicht von langer Dauer. Laut des Unparteiischen waren die FCD-Verteidiger zu früh in den eigenen Strafraum gestürmt.

Die Folge: Eine Wiederholung des Elfmeters in der mittlerweile 98. Spielminute.

Selber Schütze, selber Keeper, aber eine noch größere Spannung im so wichtigen C-Liga Spiel.

Latte rettet FC Dortmund

Doch auch im zweiten Anlauf waren es die Spieler des FC Dortmund, die jubeln durften. Keeper Schultz konnte den Ball im zweiten Anlauf zwar nicht parieren, allerdings rettete die Unterkante der Latte der Heimmannschaft den Sieg. Von der Latte sprang der Ball auf die Torlienie, wurde von dort aber ins Aus geklärt.

,,Solche Schlussphasen darf man nicht oft erleben. Am Ende freue ich mich vor allem für mein Team, dass sie sich für diese starke Partie mit drei Punkten belohnen konnten“, resümierte Marco Pierotti. ,,Ich finde noch gar keine richtigen Worte dafür, ich bin völlig sprachlos“, so der Coach.

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FC Dortmund ´18 - FC Merkur 07 2:1 (0:0)

FC Dortmund ´18: Schultz, Feierabend, Weber, Kodjo, Quandt, Geisen, Achidi, Prinz, Ulrich, Sennholz, Jarzombek

FC Merkur: Aytekin, Peters, Savak, Piotrowski, Schroda, Aslan, Jallow, Zobiri, Ali Ihsan Aslan, Yildirim, Tarhib

Tore: 1:0 Kodjo (64.), 2:0 Becker (81.), 2:1 Demir (88.)