Alina Grijseels kehrt zurück zum BVB Ex-Kapitänin kommt, um Titel zu gewinnen

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Das ist die absolute Transfersensation im deutschen Frauenhandball. Alina Grijseels kehrt im Sommer zurück zum Handballbundesligisten Borussia Dortmund. Sie unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag bis Sommer 2027 und schickte umgehend eine Botschaft an die Konkurrenz: „Ich kehre sicherlich nicht zurück, um in der Bundesliga um Platz zwei oder drei zu spielen. Dafür ist mein Ehrgeiz viel zu groß. Meine Rückkehr zum BVB fühlt sich einfach gut an.“

Borussia Dortmund: Alina Grijseels kehrt zurück

Die 28-Jährige war vor zwei Jahren nach einem extrem emotionalen Abschied vom BVB zum französischen Meister HB Metz gewechselt. Nach nur einem Jahr ging es dann etwas überraschend weiter zum rumänischen Topklub CSM Bukarest. Und jetzt wieder zurück in ihre westfälische Wahlheimat. Die gebürtige Weselerin hatte vor ihrem Wechsel nach Frankreich neun Jahre lang für die Borussia gespielt und war als Kapitänin der Meistermannschaft 2021 das Gesicht des BVB.

Als klare Kampfansage und Signal an die Konkurrenz darf ihre Aussage über die Zielsetzung für die kommenden Jahre gewertet werden. „Ich habe die gleichen Ziele wie vor meinem Wechsel nach Frankreich. Ich will um die Meisterschaft spielen, im Pokal vorne sein und auch international auf hohem Niveau spielen“, zeigte sich Grijseels angriffslustig: „Ich möchte die Titelsammlung nicht mit den Auslandsjahren beenden, sondern mit dem BVB weiter daran arbeiten.“

Sichtlich zufrieden waren die BVB-Verantwortlichen ob dieses Transferknüllers. „Wir sind sehr froh, Alina ab der kommenden Saison wieder in Dortmund begrüßen zu dürfen. Unser Wunsch war es immer, sie noch einmal in Schwarzgelb zu sehen – das ist uns mit der Verpflichtung nun gelungen“, sagte Abteilungschef Rupert Thiele.

Alina Grijseels im Sprungwurf.
Oft unaufhaltsam: Alina Grijseels wird die gegnerischen Abwehrreihen schon bald wieder im schwarzgelben Dress von Borussia Dortmund vor Probleme stellen. © Ludewig

Thieles Stellvertreter Andreas Kuno verspricht sich mit der Rückkehr von Grijseels einen Motivationsschub: „Unser Kontakt zu Alina ist nie abgerissen. Ich bin mir sicher, dass sie unserem Spiel die nötigen Impulse geben wird, die wir benötigen, um uns weiter zu verbessern.“

Es scheint so, dass die zwei Jahre im Ausland Grijseels gutgetan haben. Im Gespräch mit der langjährigen Co-Kapitänin der DHB-Auswahl spricht Grijseels über „eine neue Erfahrung, die sie nicht missen möchte“. Mit HB Metz wurde sie Französischer Meister und Pokalsieger, dazu Vierter in der Champions League.

Grijseels hatte großen Anteil daran, dass Metz das Final4 in Budapest erreichte. Im Viertelfinal-Rückspiel gegen CSM Bukarest war sie beste Torschützin der Partie. „Das alles mitzuerleben, hat mich geprägt“, so Grijseels, die in der DHB-Auswahl 107 Mal auflief und dabei 369 Tore warf.

Rückkehr zum BVB, der „wie ein Zuhause ist“

Und genau zu diesem rumänischen Topverein wechselte die Rückraumspielerin im Sommer des vergangenen Jahres. „Das war natürlich ein krasser Gegensatz. Zuerst das überschaubare Metz mit der französischen Kultur. Und dann diese hektische, extrem verkehrsreiche rumänische Großstadt. Das war wieder eine ganz andere Erfahrung“, blickt Grijseels zurück. Ein kleine Wohnung fand sie in einem Hochhaus-Komplex, in dem ebenfalls zahlreiche Mitspielerinnen wohnten. Kontakte außerhalb der Mannschaft waren eher selten.

„Das“, so Grijseels, „ist in Dortmund natürlich ganz anders. Hier habe ich meine Freunde und die Familie in der Nähe und damit Kontakte auch außerhalb des Handballs. Der BVB ist wie ein Zuhause für mich und genau so fühlt es sich jetzt auch wieder an. Ich freue mich auf das heimische Gefühl, auf den Zusammenhalt im Verein, auf den Umgang miteinander.“

Trainer Henk Groener gibt Alina Grijseels Anweisungen.
Bald wieder vereint: Trainer Henk Groener und Alina Grijseels beim BVB. © Ludewig

Sportlich lief und läuft es in Rumänien ebenfalls sehr gut. Mit CSM Bukarest liegt sie in der Meisterschaft mit sechs Punkten Vorsprung auf Rang ein, steht im Pokal im Final4 und in der Champions League in den Play-offs. Im Hinspiel kommt es am Samstag zum Duell gegen den Ortskonkurrenten Rapid Bukarest. „Das wird eine Wahnsinns-Stimmung sein. Ein echtes Derby“, so Grijseels.

Mit CSM Bukarest kann Grijseels erneut ins Viertelfinale oder sogar ins Final4 der Champions League einziehen. Und mit dem BVB? Dem traut sie in den anstehenden Play-offs im Meisterschaftsrennen auch einiges zu. „Ich glaube fest daran, dass durchaus eine Überraschung möglich ist. Das ist ja das Besondere an den Play-offs.“