Der Dortmunder Trainer Adrian Alipour hat eine neue Herausforderung gefunden: Ab dem 1. April übernimmt der 46-Jährige die BSG Chemie Leipzig in der Regionalliga Nordost. „Ich war sofort Feuer und Flamme, als ich die Fan-Videos gesehen habe. Ich wäre am liebsten direkt zu Fuß hierhergekommen“, sagte Alipour bei seiner Vorstellung. Trotz der prekären sportlichen Lage ist er überzeugt, mit Chemie den Klassenerhalt zu schaffen: „Wir haben eine Mannschaft mit viel Erfahrung. Es geht darum, die Qualität zu bündeln und den Tabellenplatz zu festigen. Die Teams hinter uns dürfen uns nicht überholen.“
Alipour bringt reichlich Erfahrung aus der Regionalliga mit. Der gebürtige Dortmunder trainierte zuvor den Wuppertaler SV (West), den TSV Steinbach Haiger und Rot-Weiß Koblenz (Südwest) sowie zuletzt den SV Meppen (Nord). Mit Steinbach und Meppen wurde er jeweils Vizemeister, verpasste den Aufstieg aber knapp. Zudem gewann er mit beiden Vereinen den jeweiligen Landespokal. In Meppen musste er im August 2024 nach einem schwachen Saisonstart seinen Posten räumen.
In Dortmund begann die steile Trainer-Karriere des akribischen Übungsleiters. Den Kirchhörder SC trainierte er erfolgreich, genau so den ASC 09, wo er aus einem Oberliga-Abstiegskandidaten einen der angesehensten Fünftligisten mitformte.

Adrian Alipour: Start zum 1. April
Sein Start in Leipzig erfolgt jedoch nicht sofort. Sein Vertrag bei Meppen konnte erst zum 31. März aufgelöst werden, weshalb er die BSG Chemie erst ab April als Cheftrainer übernimmt. Ursprünglich war geplant, dass er erst im Sommer startet, doch um Interimstrainer David Bergner, der parallel als Lehrer arbeitet, zu entlasten, wurde eine frühere Lösung gefunden.
Die BSG Chemie steckt tief im Abstiegskampf. Nach fünf Niederlagen in Serie stehen die Leutzscher mit nur 19 Punkten aus 20 Spielen auf Rang 14 der Regionalliga Nordost. Die Tordifferenz von -21 (16:37) ist die schwächste der gesamten Liga. Daher ruhen große Hoffnungen auf Alipour.
Für die Verantwortlichen der BSG Chemie war Alipour von Beginn an ein Top-Kandidat. Sportdirektor und Interimstrainer David Bergner lobte den neuen Coach als „absoluten Fachmann“ mit einer klaren Vorstellung vom Spielstil und viel Erfahrung in der Regionalliga: „Er hat viele Vereine wie unseren trainiert und zahlreiche Spieler weiterentwickelt.“ Bereits beim ersten Treffen am 27. Dezember sei deutlich geworden, dass Alipour bestens auf die Mannschaft vorbereitet sei. „Er wusste über jeden Spieler Bescheid, über Stärken und Schwächen“, erklärte Manager Uwe Thomas.
Mit Alipour hofft Chemie Leipzig auf eine Kehrtwende und eine Stabilisierung in der Liga. Sein Vertrag läuft bis 2027. Nun gilt es für die Mannschaft, die letzten Spiele unter Bergner zu nutzen, um eine bessere Ausgangslage für den neuen Cheftrainer zu schaffen. Spätestens ab April sollen in Leutzsch neue Impulse gesetzt werden – mit Alipour an der Seitenlinie.