Ein Tief plagt in allen Ligen mal auch die Favoriten. Als der Wambeler SV, der drei Saisons immer in der Spitzengruppe war, in der Kreisliga B4 am fünften Spieltag nur Zwölfter war, kamen selbst Fragen bei den härtesten Konkurrenten auf. Mittlerweile nimmt der WSV aber wieder Kurs Richtung Spitzengruppe. Anlass genug, mit Spielertrainer Niklas Bültmann (24) ein Gespräch zu führen.

Niklas, wir wollen ja nicht immer nur anrufen, wenn es nicht läuft. Daher die positive Nachfrage-Variante: Warum seid ihr seit fünf Spielen ungeschlagen, habt davon vier Partien gewonnen?
Vielleicht sind es die neuen Trikotsätze. Seit wir neue blaue und weiße Jerseys haben, verlieren wir nicht mehr. Aber Spaß beiseite: Wir können ja schon gerne über den Start sprechen. Und da war unsere personelle Situation eher bescheiden.
Und diese hat sich jetzt gebessert?
Ja, das erkennst du ja an unserer Fieberkurve. Wir sind immerhin Siebter. Dass wichtige Spieler zum Saisonstart im Urlaub waren wie unser Co-Kapitän Lukas Arnold, hat uns schon einige Punkte gekostet. Dann hatte sich Nils Christiansen, der jetzt wieder beim 3:0 bei Alemannia Scharnhorst getroffen hat, zu Anfang der Saison im Spiel schwer am Kopf verletzt. Diese Bilder bekamen die Jungs wohl auch nicht so schnell aus den Köpfen. Aber wie angedeutet, geht es Nils längst wieder gut. Mit den ganzen Ex-Urlaubern und Gesunden werden wir aber auch so immer besser.
Wie haben die Jungs, die da waren, es denn anfangs gemacht?
Denen kann ich keinen großen Vorwurf machen, aber wir packen uns schon an die eigene Nase. Unabhängig des Personalstandes war unsere Leistung im Spiel vor unserer Serie gegen den SC Dortmund schlecht. Nach dem 1:2 aber wurde es dann besser.
War das 8:2 bei der ÖSG Viktoria der Befreiungsschlag?
Das tat schon gut, wobei wir auch das einordnen. Die ÖSG zählt eben nicht zu den Topteams der Liga, aber wir ärgern ja mittlerweile auch diese.
Reicht ärgern? Oder wäre überholen nicht eher das Ziel einer jahrelangen Spitzenmannschaft?
Tatsächlich fahren wir mit dieser Ärgerer-Rolle ziemlich gut. Wenn wir das noch öfter tun, könnten wir schon noch weiter nach vorne kommen, aber auch da reicht der Blick auf die Tabelle. Wir sind jetzt spielfrei. Alle Mannschaften vor uns haben noch ein Spiel mehr. Aber unter die besten Vier, vielleicht auf die Plätze zwei oder drei, können wir es schon noch schaffen. Nur ist das vordere Drittel so ausgeglichen gut besetzt, wie ich es aus unserer Liga gar nicht kenne. Und bis zum aktuellen Zweiten sind es acht Punkte.
Eine Mannschaft, schließe ich aus deinen Worten, aber wird vor euch definitiv das Rennen machen. Wer?
Ich sehe den TuS Neuasseln, der aktuell Zweiter ist, dann doch über die ganze Saison als Ligafavoriten. Gegen den TuS haben wir in der Rückrunde aber auch noch eine Rechnung offen. Also ärgern ist dann schon das richtige Verb.
Vielleicht nutzt ihr nur noch eure neuen Trikotsätze. Dann dürfte die Aufholjagd ja munter weitergehen...
(lacht) Wir werden sie in Zukunft auf alle Fälle immer tragen. Dann dürfte wirklich nicht mehr viel schiefgehen.
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