Am vergangenen Sonntag fand das Testspiel zwischen dem SV Westrich und dem VfL Kemminghausen ein jähes und unschönes Ende.
Ein VfL-Zuschauer, der obendrein als Sponsor für den Klub auftritt, beleidigte zwei Kemminghauser Spieler rassistisch – wohl, weil ihm die Leistung nicht gefiel. Der Schiedsrichter brach die Partie, in der Westrich 7:1 führte, daraufhin ab.
VfL Kemminghausen bestätigt Trennung von Sponsor nicht
VfL-Trainer Guiseppe Tripi stellte im Anschluss klar, sein Amt niederzulegen, sofern der Vorfall nicht aufgeklärt wird „und der Verein die richtigen Schlüsse zieht“. Am Dienstagabend (28. Januar) haben sich die Verantwortlichen zusammengesetzt.
Tripi: „Die Signale, die der Vorstand mir gegeben hat, sprachen für eine Trennung vom Sponsor.“ Ob diese aber auch wirklich vollzogen wurde, ist unklar.
Der Sportliche Leiter Tolga Porsuk vertröstete diese Redaktion im Laufe der zurückliegenden Woche immer wieder und äußerte sich entgegen seiner Ankündigung nicht. Ob sich der Verein tatsächlich vom Sponsor getrennt hat, wurde also nicht bestätigt.
In den Beiträgen des VfL Kemminghausen auf Instagram ist das Logo des Sponsors jedenfalls weiterhin zu sehen. Das könnte gegen eine Trennung sprechen oder einfach Nachlässigkeit seitens des VfL sein.
Klar ist dagegen, dass sich nun das Verbandssportgericht Dortmund mit der Begegnung zwischen Kemminghausen und Westrich befassen wird. Aufgrund der Eintragungen im Spielbericht ist dieses zunächst an das Kreissportgericht übergeben worden. Rassistische Äußerungen werden aber durch einen Paragrafen grundsätzlich vor dem Verbandsgericht behandelt.

Für Tripi war das Thema am Sonntag jedenfalls abgehakt: „Ich weiß nicht, was da ist. Das ist aber auch nicht mehr meine Baustelle. Der Vorstand hat ganz klar definiert, ich soll mich um den sportlichen Part kümmern. Alles drumherum, ist deren Part.“
Der Vorstand habe ihm versichert, dass Tripi auf ihn zählen könne. Was das im Detail bedeutet, ist nicht klar. Sportlich habe Kemminghausen jedenfalls einige Baustellen, bräuchte etwaige Nebenkriegsschauplätze deshalb so gar nicht.
„Dann wirft uns so ein Vorfall wie Sonntag komplett zurück“, weiß Tripi. Er will die verbleibende Zeit nun bestmöglich nutzen, um seine Mannschaft auf die Mission Klassenerhalt vorzubereiten. Positiv war da schon mal der 4:3-Erfolg im Testspiel beim BV Brambauer. „Ein Arbeitssieg“, fand Tripi.