16 Tore in einer Halbzeit bei Dortmunder Kreisliga-Partie Hinspiel eskalierte nach Abpfiff

16 Tore in einer Halbzeit bei Dortmunder Kreisligapartie
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Eigentlich ist die Kreisliga A sein Revier: Mit Aufsteiger DJK SF Nette hat Mittelfeldmann Eike Sturmeit wenige Spieltage vor dem Ende der Saison gute Chancen auf den Klassenverbleib in der Kreisliga A1 Dortmund A1. Doch am Sonntag musste der Sechser zwei Klassen tiefer ran.

„Wir hatten mit der Ersten ja spielfrei. Deshalb hat der Coach unserer Dritten angefragt, ob Meik Hibbeln, Nick Koscielski und ich in der Kreisliga C aushelfen können“, berichtet der 27-Jährige, der bis zum vergangenen Sommer sogar drei Jahre lang als Kapitän bei den Sportfreunden auflief.

Kung-Fu-Tritte beim Hinspiel

Für Sturmeit keine große Frage: „Ich habe von mir aus immer gesagt, dass ich gerne in der Zweiten oder Dritten helfe, wenn ich gebraucht werde.“ Diesmal fiel die Wahl allerdings auf ein besonderes Spiel.

Weniger aufgrund der sportlichen Bedeutung: Sowohl die DJK Saxonia II als auch die DJK SF Nette III rangieren in der Kreisliga C3 im unteren Mittelfeld ohne größere Ambitionen nach oben.

Doch beim Aufeinandertreffen der beiden Teams in der Hinrunde (Endstand 4:3 für Nette im Oktober) hatte es ordentlich gekracht: Eine brutale Schlägerei samt Kung-Fu-Tritten hatte das Spiel nach Abpfiff überschattet. Im Anschluss verhängte das Sportgericht zum Teil jahrelange Strafen gegen einzelne Saxonia-Spieler.

Nach dem Hinspiel zwischen Nette und Saxonia gab es wilde Szenen und sogar einen Kung-Fu-Tritt. Das Video der Aktion kursierte direkt danach auch in den Sozialen Medien.
Nach dem Hinspiel zwischen Nette und Saxonia gab es wilde Szenen und sogar einen Kung-Fu-Tritt. Das Video der Aktion kursierte direkt danach auch in den Sozialen Medien. © Screenshot

„Ich habe dann auch schnell gesehen, dass das die Mannschaft ist, mit der es im Hinspiel Ärger gab. Da hatte ich zugegebenermaßen ein paar Bedenken“, sagt Eike Sturmeit, einen Tag nach seinem Einsatz.

Und auch das Rückspiel dürfte im Gedächtnis bleiben. Zum Glück für die Beteiligten aber nur wegen des kuriosen Ergebnisses: Mit 16:4 fertigten die DJK SF Nette III die DJK Saxonia II am Ende ab.

Knoten der SF Nette platzt

Zur Halbzeit hatte es 4:0 für Nette gestanden. Nach dem Seitenwechsel klingelte es dann noch 16 Mal, also quasi im Drei-Minuten-Takt. Eike Sturmeit beschreibt die Partie so: „Saxonia hatte nur elf Spieler, wir eine volle Bank. Wir hätten auch zur Pause schon höher führen können, aber erst in der zweiten Halbzeit ist der Knoten so richtig geplatzt, als dann beim Gegner die Kraft weniger wurde.“

Eike Sturmeit, hier noch im Trikot von RW Germania, ist normalerweise in der A-Liga-Mannschaft der DJK SF Nette gesetzt.
Eike Sturmeit, hier noch im Trikot von RW Germania, ist normalerweise in der A-Liga-Mannschaft der DJK SF Nette gesetzt. © Schulze

Dass der Ball auch noch viermal im Netter Kasten lag – geschenkt. „Wir hatten dann auch ein paar Nachlässigkeiten, das stimmt“, gibt Eike Sturmeit zu. „Und beim Gegner war jeder Torschuss drin.“ Die drei Punkte für die Sportfreunde waren aber letztlich nie in Gefahr.

Ohnehin dürfte bei einigen Beteiligten diesmal eine andere Erkenntnis bedeutender sein. Nämlich die, dass ein Aufeinandertreffen zwischen Saxonia und Nette nicht immer in einer Eskalation enden muss.

Zumindest Eike Sturmeit hat im Nachhinein einige lobende Worte für den Gegner parat: „Ich ziehe den Hut vor ihnen, weil sie bis zum Ende durchgezogen haben und es ein absolut faires Spiel geblieben ist“, sagt der 27-Jährige.

„Einige von Saxonia sind ja auch gesperrt worden und waren deswegen nicht mehr dabei. Die Verantwortlichen da scheinen auch soweit korrekt zu sein. Wir haben uns alle die Hand gegeben und der Schiedsrichter hatte so gut wie nichts zu tun.“