Ein Abend im Zeichen des Löwen: Das Spiel der zweiten Runde des Kreispokals gewannen die mit dem Löwen im Namen und im Wappen gegen die mit der Wildkatze nur im Wappen. 3:1 (3:0) lautete der Endstand für den Bezirksligisten Dortmunder Löwen beim A-Ligisten Westfalia Dortmund.
Nach einigen verbalen Scharmützeln miteinander während der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft vor einem Jahr und zur Auslosung dieser Pokalrunde gingen beide Mannschaften am Mittwoch in Rahm weitgehend anständig miteinander um. Dennoch schien die junge Rivalität der jungen Vereine (Westfalia von 2020, Löwen 1961) die Leute neugierig zu machen. Für ein Pokalspiel an einem ungemütlichen Abend waren gut 100 Zuschauer eine beachtliche Zahl.
Dazu kam, dass die bislang durch die Ligen marschierende Westfalia in der Kreisliga A zuletzt auf starken Widerstand stieß. Drei Niederlagen kassierte das Team um den Macher und Spielertrainer Maurice Temme. Die Löwen haben als Dritter sieben Punkte Rückstand auf Tabellenführer Hessen. Am Sonntag hatte der als SF Brackel 61 gegründete Klub frei.
Löwen: „Überragenden Fußball gespielt“
Dementsprechend elanvoll gingen die Brackeler in die Partie und führten schnell 2:0. Die angriffslustigen Ertugrul Aksoy nach Einwurf (11.) und Badre Arbaoui per abgefälschtem Schuss (19.) trafen und setzen einer starken Anfangsphase die Krone auf. Die Gastgeber befreiten sich erst nach gut einer halben Stunde. Das 0:3 nach einem Abspielfehler des routinierten Westfalia-Torwarts Ricardo Seifried (35.) aber brachte den Löwen die Sicherheit, um nicht mehr als die Großchance des Westfalia-Torjägers Justin Neiß zuzulassen (33.).
„Wir haben während der ersten 30 Minuten überragenden Fußball gespielt, fußballerisch stark, schnell und kombinationssicher. Das 3:0 ging völlig in Ordnung“, kommentierte Löwen-Coach Christian Hampel. In der Tat stand es eher so klar, weil die Brackeler so stark waren und nicht weil die Westfalia zu schwach: „Wir hatten mit dem Zwischenstand zu kämpfen, kamen zur zweiten Hälfte aber gut rein. Damit bin ich zufrieden, die erste war durchwachsen“, kommentierte Maurice Temme.
Dortmunder Löwen: Vogel verschießt Elfmeter
Umgekehrt sah es dann logischerweise Hampel: „Nach der Pause waren wir zu fahrig, haben zu viele Bälle verloren und unsere Tormöglichkeiten liegengelassen.“ Und so kam es, dass der Gastgeber durch das 1:3 von Steven Josifov (68.) wieder Chancen auf das Weiterkommen witterten. Wieder Neiß nutzte die beste Westfalia-Gelegenheit nicht (61.), bevor Vincent Vogel noch einen Elfmeter der Löwen verschoss (90.+4). „Von 15 haben wir zuletzt elf vergeben“ erklärte Hampel.
„Das muss besser werden.“ Bessere Ergebnisse wünscht sich auch Temme, der aber keinen dauerhaften Negativtrend sieht: „Wir hatten in der Liga jetzt drei Gegner mit starker Mentalität. Da wir heute eine gute zweite Hälfte gezeigt haben, sehe ich gute Chancen, daran am Sonntag gegen Oespel-Kley anzuknüpfen.“ Die Brackeler treffen dann auf den SVF Herringen. Beide Gegner haben übrigens nichts mit Löwen zu tun.
Westfalia Dortmund - Dortmunder Löwen 1:3 (0:3)
Westfalia: Seifried - Kany (90.+3 Michna), Cakir, K. Temme, Agyeman - M. Temme - Lampka (85. Schlenkhoff), Koca (46. Masri), Ahmet, Josifov - Neiß
Löwen: Macht - Nguendiama (71. Wehner), Brewedell, Vogel, Hain - Rauße, Hiltenkamp (90. Mothes) - Aksoy (90. Steinacker), Hamdoun (64. Nagel), Arbaoui - Erdogan (64. Grudicek-Lips)
Tore: 0:1 Aksoy (11.), 0:2 Arbaoui (19.), 0:3 Hamdoun (35.), 1:3 Josifov (68.)
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