Zwei Abbrüche bei den E-Junioren Kreissportgericht RE hat am Saisonende viel Arbeit

Zwei Abbrüche bei den E-Junioren: Kreissportgericht hat am Saisonende viel Arbeit
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Die Fußballsaison ist in allen Altersklassen, ausgenommen etwaiger Entscheidungsspiele, gelaufen. Das Kreissportgericht des Fußballkreises 27 Recklinghausen hat aber noch einige Fälle zu bearbeiten. Jetzt sind es die E-Junioren, also die Altersklasse der Neun- bis Zehnjährigen, die der Rechtsinstanz Arbeit bescheren.

Was im Spiel SC Marl-Hamm III gegen BVH Dorsten IV am 8. Juni 2024 passierte, das gilt es noch aufzuklären. Dass die abgebrochene Partie Teutonia SuS Waltrop gegen DJK Spvgg. Herten vom 4. Mai 2024 zur mündlichen Verhandlung kam, lag am Gehalt der beiden angeforderten Stellungnahmen. „Die lagen so was von auseinander“, sagt Dieter Lasarz (DJK SF Datteln), oberster Sportrichter im Kreis. Also wurden Trainer und Beteiligte geladen.

Was auf und neben dem Spielfeld passiert war, sollte also in der Verhandlung geklärt werden. Die Kurzversion: Die Trainerinnen der DJK Spvgg. Herten jedenfalls beklagten eine mehr als gesunde Härte im Spiel – und nahmen ihr Team vorzeitig vom Spielfeld. Ein klarer Fall von Abbruch. Wie hart oder unfair es wirklich zugegangen war? Das war nicht mehr zu verifizieren. Die Trainer beider Mannschaften blieben bei ihren Aussagen, eine Zeugin – eine Spielermutter – konnte auch kein Licht ins Dunkel bringen.

„Spieler kommen besser klar als die Trainer“

Das Kreissportgericht beließ es bei moderaten Geldstrafen, etwa für nicht korrektes Ausfüllen des Spielberichts (u.a. fehlte der Name des Spielleiters, den Teutonia SuS Waltrop stellte). Die DJK Spvgg. Herten muss wegen verschuldeten Spielabbruchs zahlen. Was dem Sportgericht aber noch wichtiger war: Die Beteiligten wurden verdonnert, an einer Fair-Play-Schulung des Fußballkreises teilzunehmen, die am 17. August angesetzt ist. Zwar ist das Seminar ohnehin als Pflichtveranstaltung für alle Vereine, die Jugendarbeit betreiben, angesetzt. Aber ein nochmaliger Hinweis darauf, so findet es Dieter Lasarz, schade nicht.

Ungeachtet dessen, welche Erkenntnisse der Abbruch der Partie SC Marl-Hamm III gegen BVH Dorsten noch bringen wird, schwant dem Sportrichter: „Ich glaube, die Jungs und Mädchen kommen auf dem Platz besser klar als Trainer oder Zuschauer. Bei einigen Trainern hat man den Eindruck, es ginge um die Weltmeisterschaft.“ Zum besseren Verständnis: Man bewegt sich hier im Bereich der E-Junioren, also der Neun- bis Zehnjährigen.

Noch ein kleiner Hinweis: In der gesamten Saison habe es beim Kreissportgericht zwei Verfahren gegeben, die Spiele der E-Junioren zum Gegenstand hatten. Ein Abbruch sei nicht dabei gewesen, so Dieter Lasarz. Jetzt am Saisonende hat das Kreissportgericht gleich zwei Abbrüche in Folge zu verhandeln.