Dass Cedric Hüsken nicht mehr Trainer der Hertener Löwen ist - für viele Freunde des Basketballs scheint diese Nachricht unglaublich. Sieben Jahre lang war der 31-Jährige Headcoach bei seinem Heimverein. Hüsken und Herten gehörten für viele zusammen. Es war wie eine Ehe. Die wahrt man in guten wie in schlechten Zeiten, so sagt man zumindest.
Die Zeiten für die Hertener Löwen sind gerade schlecht. Schlecht in der Liga, in der Herten als Vorletzter nun zu den TuS 59 HammStars reist. Dort hatte zwar der Weggang von John Murry ins Kontor geschlagen (wechselte in den Profibereich nach Marokko). Aber auch ohne den Topscorer gelangen den „59ern“ einige beachtliche Resultate, nicht zuletzt ein 87:74 bei den heimstarken Haspern. In Hamm geht‘s hoch offenbar - und in Herten?
Neue Zeitrechnung nach sieben Jahren Hüsken
Der Löwe schweigt. Zumindest an diesem Donnerstag und damit einen Tag, nachdem das Aus für Hüsken bei seinem Heimverein öffentlich wurde. Besart Kelmendi und Robin Pflüger, die interimsweise das Team in Hamm coachen sollen, waren bis zum späten Nachmittag über telefonisch nicht zu erreichen. Nun gut, kann man sagen: Beide stehen in Lohn und Brot, und nach sieben Jahren mit einem durchaus eloquenten und meinungsstarken Mann wie Cedric Hüsken an der Seitenlinie ist es gewöhnungsbedürftig, dass andere sich nun über Personal und Spielzüge äußern sollen.
Wer das in Zukunft tun wird, bleibt offen. Hermann Zechel, der Vorsitzende, zeigte sich am Donnerstag optimistisch, bald einen neuen Mann präsentieren zu können: „Es haben sich viele Trainer gemeldet, die bei uns anfangen wollen. Ich bin überrascht, dass so viele auf dem Markt sind.“ Auf wen die Wahl treffen wird, ließ der Vorsitzende offen - dafür scheint die Sache noch zu frisch.
Nächste Woche gibt‘s die Mitgliederversammlung
In den sozialen Netzwerken sorgte Hüskens Freistellung für heftige Diskussionen. Lag der sportliche Sinkflug alleine am Trainer? Hatte der nicht ganz einfach immer polarisiert, viel getönt, schlussendlich nichts vorzuweisen? Oder hat der Verein ganz einfach nicht mehr die Mittel für mehr? Und lag es an Cedric Hüsken, dass gefühlt vor jeder Saison die Mannschaft ausgetauscht wurde, oder eben an den Finanzen (für die qua Definition nicht der Übungsleiter verantwortlich zeichnet)? Die Netzgemeinde scheint uneins.
Apropos: Auch der geschasste Trainer wollte sich am Donnerstag nicht äußern. Alles sei noch zu frisch, sagte Hüsken auch Nachfrage. Die Fürsprecher im Netz finden, dass das für Außenstehende und dem Vernehmen nach auch für Insider überraschende Aus eher eine Panikreaktion denn ein kalkulierter Schritt war. Warum jetzt und nicht - wenn es denn unumgänglich war - im Dezember zur kurzen Weihnachtspause? Vielleicht war alles auch ganz anders.
Spätestens nächste Woche wird man mehr wissen, denn mittlerweile ist die Mitgliederversammlung der Löwen terminiert: Die findet am Mittwoch, 30. November, statt. Nicht im Schlosshotel Westerholt, wie zuvor oft, sondern in einem griechischen Restaurant. Der Vorstand steht nicht zur Wahl.
1. Basketball Regionalliga: TuS 59 HammStars - Hertener Löwen; Sa., 26. November, 19.30 Uhr - Märkische Halle.
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