Sie trug die Startnummer 1 und am Ende ließ Julia Tenhagen vom TSZ Royal Wulfen bei der Deutschen Meisterschaft im Jazz & Modern/Contemporary in Celle auch die gesamte Konkurrenz der Hauptgruppe II hinter sich.
Viermal die Eins und dreimal die Zwei zogen die sieben Wertungsrichter für die Wulfenerin, die sich den Titel schon im vergangenen Jahr gesichert hatte - damals noch gegen weitaus weniger Konkurrenz.
Ganze drei Tänzerinnen waren 2023 angetreten, diesmal hatte sich die Zahl mit acht mehr als verdoppelt. „Vielleicht hat unser Start im vergangenen Jahr den anderen ein wenig die Angst genommen“, vermutet Julia Tenhagen. Bei den Small Groups sei die Resonanz in den vergangenen Jahren rasant gestiegen: „Aber im Solo hat sich nie so richtig jemand getraut.“
Dabei sei der Druck in der Hauptgruppe II deutlich geringer als bei den jüngeren Jahrgängen: „Da müssen wir ja nicht mit den jungen Hüpfern konkurrieren. Zum Glück! Wenn ich in Celle gesehen habe, was die mittlerweile zeigen ...“
Was aber natürlich nicht heißt, dass Julia Tenhagen und Co. nicht auch reichlich Arbeit und Training in ihre Choreographien gesteckt haben. „Das Niveau war wirklich beachtlich und als Wettkampfsportlerin ist es natürlich mein Anspruch, etwas Gutes zu zeigen“, sagte die 33-Jährige.
Julia Tenhagen wählte selbstironischen Titel
Die Musik zu ihrer Choreographie hat sie nach dem Titel ausgesucht. „Grandma on the roof - Großmutter auf dem Dach. Das fand ich irgendwie passend“, sagt sie selbstironisch.
Schon während der Coronazeit war sie auf das Stück gestoßen und hatte dazu eine Choreo fürs heimische Wohnzimmer entwickelt. Jetzt baute sie das Ganze für die Deutsche Meisterschaft aus und überzeugte die Wertungsrichter mit dem getanzten Spiel mit einem imaginären Ball. „Das hat sich irgendwie von den anderen abgehoben“, sagt sie, „man muss sich ja von den anderen abheben.“ Hat funktioniert.
