Knapp zweieinhalb Minuten nach Beginn des kleinen Finales der U21-WM hockt Ronja Buddenkotte selig lächelnd auf der Wettkampfmatte. Die Schermbeckerin weiß: Sie hat gerade Bronze gewonnen.
Mit einem schönen Richtungswechsel von Uchimata zu Sumigaeshi (Rückfallwurf) und anschließendem Haltegriff hatte sie zuvor die amtierende U21-Europameisterin Lila Mazzeroni aus Frankreich bezwungen.
In Dushambe in Tadschikistan hatten sich am Wochenende die stärksten 531 Athletinnen und Athleten aus 67 Nationen zur Judo-WM der U21 zusammengefunden. Ronja Buddenkotte ging dort in der Klasse bis 78 Kilogramm ins Rennen.

Der Start in das Turnier verlief für die Schermbeckerin perfekt. Bereits nach sieben Sekunden konnte sie ihre türkische Auftaktgegnerin mit einer Innensichel Ippon werfen. Ihr zweiter Kampf sollte dann deutlich anstrengender werden.
Khuslen Otgonbayar gehörte zu den Top-Favoritinnen. Gegen die bereits Grandslam-erfahrene Mongolin attackierte Ronja Buddenkotte schnell, kontrolliert und sehr kraftvoll. Ziel war es, den Kampf zu kontrollieren, aber auch vorzeitig zu gewinnen. In der regulären Kampfzeit sollte dieses nicht gelingen, da die Mongolin stark dagegenhielt. Nach vier Minuten der Verlängerung und beidseitiger Erschöpfung konnte die deutsche Bundesligakämpferin in der Umklammerung die Innensichel durchsetzen und mit Waza-ari siegen.
Emma Krapu aus Finnland, ihre Gegnerin im anschließenden Poolfinale, kannte Ronja Buddenkotte sehr gut. Direkt zu Kampfbeginn machte die junge Schermbeckerin durch dynamischen Einsatz ihre Ambitionen deutlich. Nach drei Minuten Kampfzeit war das Poolfinale dann auch durch Ippon gewonnen.
Anders als in den drei vorangegangenen Kämpfen fand Buddenkotte ins anschließende Halbfinale gegen ihre DJB-Zimmergenossin Mathilda Niemayer nicht hinein. Sie konnte zwar Ansätze setzen, diese aber nicht durchbringen. So blieb nach drei Shidos (Bestrafungen) wegen Inaktivität der Weg ins WM-Finale verwehrt, aber die Chance auf Bronze offen.
Die internationale Härte ihrer dortigen Gegnerin Lila Mazzeroni konnte Ronja Buddenkotte bereits im Vorbereitungstrainingscamp in Straßburg kennenlernen und war daher gut vorbereitet. Direkt zu Beginn des Kampfes brachte sie die Französin zu Fall und setzte ihr mit einem Laufwürger, der vom Kampfgericht erst spät aufgehoben wurde, hart zu. Diverse starke Attacken im Stand folgten bis zu dem besagten Richtungswechsel, Buddenkottes Strahlen und dem Glückwunsch des IJF-Kommentators: „Happy Times for Eva Ronja Buddenkkotte.“