Beim zweiten Lauf der diesjährigen Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) startete am vergangenen Wochenende auch der Dorstener Rennfahrer Oliver Sprungmann. Für ihn entwickelte sich das Vier-Stunden-Rennen im Reutlinger „Four Motors Bioconcept-Car“-Team zu einem absolut gelungenen Saisoneinstieg.
Smudo auch dabei
Schon im Vorfeld sagte er: „In meiner vierzehnten Saison auf der legendären Nordschleife kann ich mich nun zum ersten Mal nur auf die rein fahrerische Komponente konzentrieren.“ Allerdings sorgte zum wiederholten Mal auch in diesem Rennen das berüchtigte Eifelwetter für zusätzliche Spannung.
Mit Fanta-Vier-Frontmann Michael Bernd Schmidt alias „Smudo“ war diesmal auch das prominenteste Teammitglied als „rasender Rapper“ erstmalig in diesem Jahr dabei. Er startete zusammen mit Teamchef Thomas von Löwis, Thomas Kiefer und Henrik Bollerslev im Porsche 911 GT3 Cup mit der Startnummer 320.
Bereits am Donnerstag versammelte sich das gesamte Team zum Fotoshooting im Ring Boulevard. Am Freitagmorgen stieg Sprungmann dann ins Cockpit des in der Klasse Alternative Treibstoffe (AT) gemeldeten Porsche 718 Cayman GT4. „Zuerst hat noch nicht alles zusammengepasst, aber nach einigen Setup-Änderungen wurde es schnell besser“, sagte er nach sechs Grand Prix und vier anschließenden kompletten Nordschleifenrunden.
Die sich ständig ändernden Bedingungen, mal Regen, dann wieder kurze Trockenphasen, verlangten allerdings auf jeder Runde höchste Aufmerksamkeit. „Im Regen ist der Cayman schon giftig“, rekapitulierte Sprungmann später, weshalb er auch im entscheidenden Qualifying am Samstagmorgen zunächst erst einmal vorsichtig Tempo aufnahm.

Nach der gelungenen Startphase mit schnellen Rundenzeiten übergab Teamkollege Maxime Oosten den Porsche Cayman mit der Startnummer 420 zum zweiten Stint über insgesamt acht Rennrunden an den Dorstener Rennfahrer. Der passte sich schnell den widrigen Bedingungen auf der Strecke an und sagte später: „Nach drei Runden war es einfach nur noch Genuss pur.“
Ab da konnte er auch das volle Potenzial seines Boliden nutzen. „Mit dem passenden Einlenkpunkt vor der Kurve zieht der Wagen richtig rein. Dann fährt er genau dahin, wo man will“, sagt der Dorstener. Jetzt ergaben sich für ihn unterwegs auch ganz neue Möglichkeiten, wie zum Beispiel im Bereich „Bergwerk“, wo er sich zunächst auf der Bremse den Gegner zurechtlegte und danach einfach vorbei zog. „Das war mit dem Mustang im letzten Jahr so einfach nicht möglich“, so Sprungmann.
Allerdings nun auch mitten im Bereich der „wilden Cayman Meute“ in der Cup 3 Klasse unterwegs, sagte Sprungmann schon beeindruckt: „Da wird wirklich absolut beinhart gefahren“. Obwohl der Dorstener während seines gesamten Stints durch viele Unterbrechungen mit Code 60 Phasen keine einzige wirklich freie Runde hatte, zeigte sich Sprungmann doch tief beeindruckt von den speziellen Fahreigenschaften seines Rennboliden.
Besonderer Moment auf Döttinger Höhe
Einen besonderen Moment erlebte er auf der als reine Vollgaspassage ausgelegten „Döttinger Höhe“, als ihm dort im Top-Speed bei Tempo 250 plötzlich Doppelgelb gezeigt wurde. „Da bin ich blitzschnell mit allem, was ich im Bein hatte, aufs Pedal gestiegen und der Wagen ließ sich trotzdem noch spurtreu an der Gefahrenstelle vorbei pilotieren“, sagt Sprungmann nach dem Rennen. Nach acht Runden übergab Sprungmann an Matthias Beckwermert, der den Wagen dann nach 24 Rennrunden auch sicher auf dem 41. Gesamtrang der insgesamt 123 gewerteten Teilnehmer über die Ziellinie brachte.
Sprungmann, der trotz der schwierigen Bedingungen seine Rundenzeiten aus dem Testeinsatz im vorigen Jahr sogar noch verbessern konnte, ist rundum zufrieden. „Es war einfach ein tolles Wochenende, bei dem ich sehr viel gelernt habe“, sagt der Dorstener.
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