Das lange nicht für möglich Gehaltene ist jetzt eingetreten: Die U17-Junioren des VfB Waltrop haben die sportliche Qualifikation für die B-Junioren-Bundesliga geschafft. „Wir haben alle erforderlichen Unterlagen für das Lizensierungsverfahren eingereicht und warten .jetzt auf die Antwort“, sagt Thomas Breimann, Jugendleiter des VfB Waltrop, auf Anfrage. Täglich rechnet er mit einer positiven Rückmeldung.
Der Waltroper Funktionär hängt sich bei der Beurteilung der eigenen Leistung nicht oft weit aus dem Fenster. Jetzt sagt er aber selbstbewusst: „Man muss bedenken, dass selbst Vereine wie der SC Verl oder der SV Rödinghausen alleine für die U19-Junioren einen höheren Etat haben, als wir für die gesamte Jugendabteilung. Was wir aufs Parkett zaubern, ist gigantisch.“
Schaut man sich die aktuelle U17-Bundesliga West an, trifft man auf das „Who is who“ des Fußballs im Westen. Wenngleich: Borussia Dortmund, Schalke 04, Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach, 1. FC Köln und VfL Bochum sind absolut klangvolle Namen im gesamten deutschen Fußball.
Neben den U17-Nachwuchsteams der Bundesligisten tummeln sich zudem unter anderem drei Teams in der Liga, deren Profis in der Zweiten Liga spielen sowie zwei aus der 3. Liga. Insgesamt sind das elf Mannschaften aus Profivereinen. Einzig beim jetzt schon als U17-Bundesliga-Absteiger feststehenden Deutz 05 spielt die erste Seniorenmannschaft in der Landesliga. Immerhin.

Denn: Wo spielt die erste Mannschaft des VfB Waltrop? In der Kreisliga A. „Das wird wohl in ganz Deutschland einmalig sein“, vermutet der aktuelle Waltroper U17-Trainer Martin Backwinkler mit einem Schmunzeln.
Das ist eine große Diskrepanz. Wieso schafft es die Jugend des VfB Waltrop, sich über die Grenzen Westfalens einen solchen Namen zu machen? „Wir haben viele Nachrichten und Glückwünsche aus ganz Deutschland von Fußball-Fachleuten bekommen, die ihren Hut vor unserer Arbeit ziehen“, erläutert Thomas Breimann.
Zumal: Es ist gut möglich, dass die U15-Junioren in der kommenden Saison in der neugeschaffenen Regionalliga 1 spielen werden, die in dieser Altersklasse auch die höchste Liga ist. Und die U19-Junioren haben am Sonntag den Klassenverbleib in der Westfalenliga geschafft. Ganz davon abgesehen, dass die U16-Junioren noch in die Westfalenliga aufsteigen können.
Thomas Breimann: Erfolgsgeheimnis liegt in der Kontinuität
Das Erfolgsheim liegt für Breimann in der Kontinuität: „Die bezieht sich auf den Vorstand. Aber auch besonders auf die Trainer. Hinzu kommt auch die Infrastruktur, die wir ständig verbessern.“
Aber an Bedingungen wie in Nachwuchsleistungszentren - gerade die, die mit drei Sternen ausgezeichnet sind - wird der VfB Waltrop nie herankommen. „Die Trainer dort arbeiten in Vollzeit. Es gibt einen ganzen Trainerstab mit Physiotherapeuten, Athletiktrainern und Masseuren. Die Spieler bekommen Ausbildungsverträge über drei Jahre, können im Kraftraum auf der Anlage trainieren. Davon sind wir Welten entfernt“, so Breimann.

Was in der kommenden Saison auch so bleiben wird: Die U17-Junioren werden im Hirschkampstadion weiterhin auf einem halben Platz trainieren. Bundesliga hin oder her. Eine Einheit in der Woche wird wohl im Mengeder Volksgarten stattfinden, wo dann auch die Bundesliga-Heimspiele ausgetragen werden.
„Wir werden die gesamte Jugendabteilung in gewohntem Maß mitnehmen - wie zuvor auch“, kündigt Breimann an, dass es keine Bevorzugung einer einzigen Mannschaft geben wird. „An der strategischen Ausrichtung im Hinblick auf alle Mannschaften wird sich nichts ändern.“
Was auch bedeutet: Die Breitensportschiene wird weiter eine wichtige Rolle spielen. „Wir haben erst Anfang der Woche die Marschroute für die AII-, die BIII- und CIII-Mannschaften festgelegt. Womöglich wird es gar eine CIV geben.“ Mit erster, zweiter und Altherrenmannschaft kommt der Gesamtverein VfB Waltrop in der kommenden Saison auf mindestens 26 Mannschaften, die sich einen großen, einen kleinen Platz und einen Soccer-Court teilen müssen.
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