Der VfL Grafenwald wollte nach der Vize-Meisterschaft in der vergangenen Saison diese Spielzeit mindestens genauso gut abschließen und ein Wort im Aufstiegskampf mitsprechen. Nach einem verheißungsvollen Saisonstart hatten sich die Wöller in der Spitzengruppe etabliert und feierten einen Erfolg nach dem nächsten.
Doch dann verstarb VfL-Spieler Sebastian Wolpers bei einer Trainingseinheit der Grafenwälder, das Sportliche wurde zur Nebensache. Mehrere Wochen spielten die Wöller nicht mehr, ehe sie irgendwie probierten, zum Alltag zurückzukehren, der nie wieder derselbe sein würde.
Der Zwischenfall zog dem VfL den Stecker, die Leichtigkeit und Spielfreude waren dahin, es folgten Punktverluste. Doch die Wöller kämpften sich zurück und sind, auch wenn das letzte Saisonspiel vor der Winterpause gegen den SSV Buer II mit 0:3 verloren ging, weiterhin Teil der Spitzengruppe der Liga.
34 Punkte aus 16 Spielen, davon elf Siege, ein Remis und vier Niederlagen macht Platz vier in der Kreisliga A. Ganz aussichtslos ist die Lage für den VfL nicht. Denn gewinnen die Wöller ihr Nachholspiel, liegt der zweite Rang nur noch drei Zähler entfernt.
„Wir sind Vierter, haben noch ein Nachholspiel und könnten mit einem Sieg weiter in der Spitzengruppe dabeibleiben. Ich hätte gerne noch einen Dreier mehr, was auch möglich gewesen wäre“, sagt VfL-Trainer Sebastian Stempel. „Nichtsdestotrotz glaube ich, dass in der Rückrunde alles möglich ist. Die Konkurrenz ist stark, insbesondere die drei Mannschaften vor uns sind sehr stabil. Es wird schwierig, unter die ersten beiden Plätze zu kommen. Wenn wir eine ähnlich gute Rückrunde wie letzte Saison spielen schauen wir mal, was dabei rauskommt.“

Der VfL machte einige gute, aber auch einige enttäuschende Spiele. „Ich habe zwei richtig gute Halbzeiten von meinen Jungs gesehen, das war einmal gegen TuS Rotthausen und gegen Adler Ellinghorst, wovon ich sehr angetan war“, so Stempel. „Aber insgesamt sind wir zu launisch, was unsere Leistung angeht, es sind zu viele Schwankungen drin. Deswegen sind die bitteren Spiele auch unsere Niederlagen, bis auf Buer haben wir die restlichen Spiele mit 0:1 verloren, da fehlte uns die Durchschlagskraft, denn ohne Tor kann man keine Spiele gewinnen.“
In der Rückrunde wollen die Wöller all das hinter sich lassen und nochmal angreifen. „Im neuen Jahr brauchen wir stabilere Leistungen. sonst können wir nicht ganz oben mitspielen. Wir haben eine gewisse Qualität in der Mannschaft, wir müssen diese dann aber auch Woche für Woche alles auf den Platz bringen“, sagt der VfL-Trainer.
VfL Grafenwald setzt auf die Jugend
Bereits in der Hinrunde setzte VfL-Trainer Sebastian Stempel vermehrt auf die eigene Jugend. So trainierten die A-Jugendlichen Tom Placzek, Milan Harking und Robin Lutz Jentsch seit geraumer Zeit regelmäßig bei der ersten Mannschaft mit. Harking und Lutz Jentsch konnten sogar schon Spielzeit im Seniorenfußball sammeln. Das soll auch im neuen Jahr so bleiben. Dennoch wird es punktuelle Veränderungen im Kader der Wöller geben.
Marvin Cyrus (Tor) und Tim Zachert (Offensive) verlassen den Verein mangels Perspektive. Drei neue Spieler haben die Grafenwälder hingegen verpflichtet. Tobias Stukator kommt von Bezirksligist BV Rentfort, Neal Rosrodowski von A-Ligist BW Fuhlenbrock. Komplettiert wird das Trio von Muhammed Ethemi. Damit steht der Kader für die Aufholjagd der Wöller im neuen Jahr, deren erstes Pflichtspiel am 2. Februar 2025 (15 Uhr) beim SuS Beckhausen steigen wird.