In seiner ersten Saison führte Andre Nowak den VfL Grafenwald 2022/23 auf den fünften Tabellenplatz. Nun sollte in dieser Spielzeit mit einem verbesserten Kader der Aufstieg in die Bezirksliga gelingen. Doch nach einer sportlichen Talfahrt und einem Bruch mit der Mannschaft sahen die Verantwortlichen des VfL Grafenwald keinen Ausweg mehr und trennten sich von ihrem Cheftrainer.
„In der Mannschaft, im Verein und im gesamten Umfeld herrschte Unzufriedenheit, die Kritik wurde immer lauter“, sagte Grafenwalds Sportlicher Leiter Sven Koutcky. „Dadurch, dass Andre als Feuerwehrmann nur bedingt beim Training sein konnte, kippte die Stimmung. Ein Cheftrainer muss eigentlich 90 Prozent beim Training und Spielen dabei sein. Das wussten wir vorher, und da kann man Andre auch keinen Vorwurf machen. Menschlich konnte man ihm nichts vorwerfen, er ist ein toller Kerl. Doch es passte am Ende leider nicht mehr zwischen Job und Hobby, daher waren wir gezwungen, zu reagieren, und haben uns dann von Andre getrennt.“
Gerade aus Teilen der Mannschaft drang in den letzten Wochen vermehrt Kritik am Trainer hervor, der Mannschaftsrat befand sich in stetigen Gesprächen mit dem Sportlichen Leiter Sven Koutcky.
Blamage gegen den VfB Kirchhellen
Dabei war der Saisonstart verheißungsvoll gewesen. Die Wöller gewannen ihre ersten vier Spiele souverän, setzten sich an der Tabellenspitze fest. Dann folgte die erste sportliche Talfahrt unter Nowak mit drei Niederlagen und einem Unentschieden in Folge. Besonders bitter: die 0:4-Derby-Blamage gegen den ewigen Rivalen aus Kirchhellen vor 600 Zuschauern.
Die Spitzengruppe der Liga rückte in uneinholbare Ferne, die Grafenwälder fielen ins Tabellenmittelfeld zurück und müssen den Blick jetzt in einer Horror-Saison mit sieben Absteigern sogar nach unten richten. Sven Koutcky hat die Aufstiegshoffnungen ad acta gelegt, blickt dennoch optimistisch in die Zukunft: „Über den Aufstieg sprechen wir nicht mehr, auch wenn die Saison noch lang ist. Wir wollen eine gute Meisterschaft spielen und mit dem neuen Trainer ein schlagkräftiges Team mit Blick auf die neue Saison formen.“
VfL Grafenwald wurde schnell fündig
Lange hat die Trainersuche beim VfL Grafenwald nicht gedauert, Sven Koutcky zauberte schnell einen in Bottrop bekannten Namen aus dem Hut. Der neue Trainer heißt Sebastian Stempel und wird sein Amt am 1. November antreten. Stempel war zuletzt als Trainer bei Bezirksligist Fortuna Bottrop tätig und beendete die Saison als Tabellensiebter, ehe er und der Verein getrennte Wege gingen. Zuvor sammelte der 44-Jährige, der einst für den 1. FC Bocholt kickte, als Trainer bei Dostlukspor Bottrop, VfR Ebel, FC Sterkrade 72 und Concordia Oberhausen Erfahrungen.

„Sebastian Stempel hat uns das Signal gegeben, dass er Lust auf diese neue Aufgabe hat. Er hat Bock auf die Mannschaft und sieht in ihr viel Potenzial“, sagt Koutcky über den neuen VfL-Trainer. „Die Saison ist noch längst nicht abgeschrieben, auch wenn der Meisterschaftskampf noch schwierig wird.“
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