Glüsing wechselt vom VfB Hüls zum SV Dorsten-Hardt „Neun coole Jahre“ und eine Portion Vorfreude

Glüsing wechselt vom VfB Hüls zum SV Dorsten-Hardt: „Neun coole Jahre“ und eine Portion Vorfreude
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Wenn Nico Glüsing am 1. Juni sein letztes Spiel für den VfB Hüls bestreitet, wird er mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied vom Badeweiher nehmen. „Es waren neun coole Jahre hier. Gerade im Seniorenbereich habe ich mich noch einmal richtig weiterentwickelt“, betont der 23-Jährige, der künftig für den SV Dorsten-Hardt spielt.

Was dem künftigen Landesliga-Spieler, der an der Storchsbaumstraße seinen früheren Coach Christoph Schlebach wiedersieht, wichtig ist: „Ich habe die Mannschaft über meine Entscheidung informiert und viel Verständnis gespürt. Die Jungs verstehen, dass ich es eine Liga höher probieren möchte. Es gibt überhaupt kein böses Blut.“

Mit 15 Jahren zum VfB Hüls und schnell heimisch

Weil er sich im Schatten des Chemieparks so wohl fühlt, verschob er Jahr für Jahr sein Vorhaben, in einer höheren Liga anzugreifen. Die Anfrage der Hardter löste ein Umdenken aus: Die Gespräche liefen positiv, die Anlage und das Miteinander gefielen Glüsing auf Anhieb. Dass er weiß, wie sein neuer alter Trainer tickt, rundete das Gesamtpaket ab.

„Ich bin mit ihm beim VfB gut zurechtgekommen“, berichtet der Mittelfeldrenner, der davon ausgeht, auch beim neuen Klub auf der Achter- oder der Sechserposition eingesetzt zu werden. Als B-Junior hatte er in Hüls angeheuert. „Ich komme aus Buer-Erle und hatte vorher für Wattenscheid 09 gespielt.“

Verlässt den VfB Hüls im Sommer, will bis dahin aber noch ein paar Tore schießen und schnellstmöglich gar nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben: Nico Glüsing (2.v.r.).
Verlässt den VfB Hüls im Sommer, will bis dahin aber noch ein paar Tore schießen und schnellstmöglich gar nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben: Nico Glüsing (2.v.r.). © Thomas Braucks

Bei der Suche nach einem neuen Verein schaute sich der 15-jährige Nico um und wurde am Badeweiher sesshaft: „Dort hat es gepasst, das war eine super Truppe.“ Er schaffte nach dem Übergang zu den Senioren direkt den Sprung ins Bezirksliga-Team und gehörte in der abgebrochenen Corona-Saison 2020/21 auf Anhieb zu den Leistungsträgern.

Danach stieg der laufstarke Mittelfeldmann zu den wertvollsten Kräften des VfB auf. Zweikampfstärke und taktische Disziplin, gepaart mit einer soliden Technik und der nötigen Robustheit machten ihn im Laufe der Zeit zu einem begehrten Mann für andere Klus. Zumal er in der Vergangenheit kaum ein Spiel verpasste.

Als nächstes gegen den VfB Waltrop

„In dieser Saison habe ich ein wenig Pech“, bedauert Nico Glüsing. Im Herbst erlitt der 23-Jährige einen Muskelfaserriss, in der Wintervorbereitung brach er sich die Mittelhand, war aber rechtzeitig zum ersten Meisterschaftsspiel des neuen Jahres wieder dabei. Mit einem Sieg im Fußballkreis-Derby gegen den VfB Waltrop will der künftige Dorstener am Sonntag das Thema Abstiegskampf ad acta legen.

„Das wäre ein entscheidender Schritt“, glaubt der Industriekaufmann. „Dann können wir in den nächsten Spielen möglicherweise den einen oder anderen Gegner von oben ärgern.“ Persönlich möchte er seinen zwei Saisontreffern noch ein, zwei weitere Tore folgen lassen. „Aber ich spiele derzeit auch etwas defensiver“, erklärt der Blondschopf.

Bei allem Wehmut, den VfB Hüls nach fast einem Jahrzehnt zu verlassen, empfindet Nico Glüsing eine kräftige Portion Vorfreude, sich künftig weiter oben zu beweisen.