Als er die Mannschaft übernahm, war er gerade mal 25 Jahre alt. Jetzt, zehn Jahre später, sucht Enrico Marrali eine neue Herausforderung. Im Sommer gibt er das Traineramt bei den Bezirksliga-Frauen des TuS Gahlen auf und wechselt zum Landesligisten SV Brünen.
„Ich wohne seit vier Jahren in Brünen und der Vorstand dort hat mich immer mal wieder gefragt“, erzählt der 35-Jährige. Er hat immer Nein gesagt – bis jetzt.
„Wer weiß, wie lange ich das überhaupt noch mache“, sagt er, „die Familie hat dann auch mehr von mir und es ist natürlich noch einmal eine Herausforderung.“
Nicht nur, weil es Landesliga ist: „Brünen hat auch eine zweite Mannschaft. Das ist für einen Trainer natürlich immer gut.“
TuS Gahlen verpatzte den Saisonstart
Mit Gahlen hätte Marrali in dieser Saison auch gerne um den Landesliga-Aufstieg mitgespielt. Die Ausgangsposition schien gut nach Platz vier im Vorjahr. Doch dann ging der Saisonstart komplett daneben. Mühsam krabbelte sich das Team von Platz zwölf nach oben. Doch als Tabellensiebter und mit zwölf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Bochum-Linden müsste der TuS schon eine außergewöhnliche Rückrunde spielen, um noch einmal ins Titelrennen einzugreifen.
Wie sich das anfühlt, hat Enrico Marrali mit den TuS-Damen wiederholt kennen gelernt. 2017 stieg er mit der Mannschaft in die Bezirksliga auf, spielte dort mit dem TuS immer eine gute Rolle: „Bis auf eine Saison, da haben dann Toni Timmermann und Andreas Kotter übernommen.“ 2022 erreichte das Team sogar das Kreispokalfinale gegen Regionalligist 1. FFC Recklinghausen.
Enrico Marrali lag die Entwicklung der Spielerinnen am Herzen
Doch es waren auch andere Erfolgserlebnisse, die für ihn das Trainersein ausmachten: „Bevor ich die Damen übernommen habe, habe ich ja schon die U15 und U17 trainiert. Einige von diesen Spielerinnen gehören auch heute noch zum Team. Allein das ist schon toll. Wenn man dann noch sieht, wie sich diese Spielerinnen über die Jahre entwickelt haben, ist das schon toll.“
Kein Wunder also, dass ihm die Entscheidung, den TuS zu verlassen, „extrem schwer“ gefallen ist. Und auch, dass er dem Frauenfußball treu bleibt, liegt für ihn auf der Hand: „Jungs nehmen Anweisungen wie selbstverständlich hin. Bei Mädchen und Frauen musst du dich als Trainer immer auch erklären.“ Eine Aufgabe, die in Gahlen nun ein anderer übernehmen muss.
Nähere Informationen zum Trainerjob bei den Bezirksliga-Frauen des TuS Gahlen erteilt Vincenzo Marrali unter Tel. 0172 – 706 95 03.
