Am Sonntagabend legte Stefan Otte sein Handy verärgert zur Seite. Die 1:2-Niederlage gegen den TuS Gahlen II hatte dem Trainer von SuS Hervest-Dorsten gründlich die Laune verdorben. Doch am nächsten Morgen sah Ottes Welt buchstäblich anders aus.
Denn der Hervester stellte zunächst verwundert, dass er etliche Nachrichten auf seinem Handy hatte, und las dann, dass seinem Team die Punkte aus dem Gahlen-Spiel nachträglich gutgeschrieben worden waren.
Der Grund: Gahlen hatte offensichtlich zu viele Spieler eingesetzt, die nominell zum Kader der Ersten gehörten. Und so war es an TuS-Trainer Leon Pick, sich zu ärgern. Und zwar mächtig.
„Ich hatte eigens am Mittwoch beim Vorstand nachgefragt, ob alles regelkonform sei“, berichtet Pick. Er erhielt grünes Licht und setzte vier Spieler seines Kaders ein, die über Ostern in der Gahlener Bezirksliga-Elf aushalfen. Dazu noch zwei, die zum Kader der Ersten gehören – zusammen also sechs.
„Und das“, so Staffelleiter Franz-Josef Humme gegenüber unserer Redaktion, „sind zwei zu viel.“ Erlaubt sind maximal vier Akteure einer höheren Mannschaft, von denen dann zwei auch unter 23 Jahre alt sein müssen.

Gahlen verliert im Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisliga B2 RE somit drei wertvolle Punkte, was Leon Pick umso mehr ärgert, „weil Hervest das nun wirklich nicht verdient hatte“.
Hervest ist wieder im Rennen
Dem widerspricht auch Stefan Otte nicht: „Wir müssen uns glücklich schätzen, dass es offenbar einen Fußballgott gibt, der das Titelrennen spannend halten will“, sagte Otte am Montag. Bei zwei Spielen weniger haben die Hervester durch die Umwertung weiter sieben Punkte Rückstand auf Tabellenführer FC Marl II. Sie könnten den Marlern also noch gehörig auf die Pelle rücken und haben kommenden Sonntag sogar noch die zusätzliche Chance, im direkten Duell in Marl weitere drei Zähler auf den Spitzenreiter gutzumachen.
Doch Stefan Otte weiß auch: „Mit der Leistung aus dem Gahlen-Spiel müssen wir erst gar nicht nach Marl fahren. Da müssen wir wirklich ein ganz anderes Gesicht zeigen.“ Schließlich hatte der SuS-Trainer sein Telefon am Sonntagabend ja nicht umsonst ganz weit weg gelegt.
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