„Trainer! Wollen wir weiter so Harakiri spielen?“ SV Dorsten-Hardt und TuS 05 Sinsen im Test

„Trainer! Wollen wir weiter so Harakiri spielen?“: SV Dorsten-Hardt und TuS 05 Sinsen im Test
Lesezeit

Für den gastgebenden Landeslisten wie auch den Westfalenligisten aus Marl war‘s das erste Testspiel in 2023, und das merkte man beiden Seiten auch an. Es stimmte nicht alles bei beiden Mannschaften, was zur Folge hatte: Mit Ausnahme einer Phase in Halbzeit zwei gab es etliche gute Torszenen.

Für den Geschmack von Jens Maximilian Lensing waren das ein paar zu viele. „Trainer! Wollen wir weiter so Harakiri spielen?“, fragte der Verteidiger in Richtung Hardter Bank kurz vor dem Halbzeitpfiff. In der Tat boten die Gastgeber den Gästen vor allem eins: Räume. Gerade in den 20, 25 Metern vor dem eigenen Tor fand der TuS 05 - am Ende 3:1-Sieger an der Storchsbaumstraße - reichlich Platz vor.

Kein Wunder, dass die ersten beiden Treffer genau hier ihren Ausgangspunkt hatten. Einmal nutzte Semih Gülsoy den Raum, um Yusuf Keskin zu bedienen, der das 0:1 erzielte (25.). Dann durfte Marius Speker ran, ebenfalls bedient von Keskin (33.). Der Anschlusstreffer für die Hardter vor der Halbzeit durch Cedric Vennemann (41.) war dennoch verdient: Die Gastgeber hatten zwar weniger vom Spiel, aber durch Nico Genieser (scheiterte frei an Sinsens Keeper Tom Richert/19.) und Metehan Türkoglu (traf den Pfosten/45.) beste Chancen.

Auch Sinsen hätte noch ein, zwei Tore erzielen können, wenn nicht müssen. In Abwesenheit des verletzten Stammkeepers Kevin van Holt zeigte sich aber der junge Paul Henryk Mecking im Dorstener Kasten bei mehreren Gelegenheiten auf dem Posten. Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie dann. Sinsen traf sehenswert zum 0:3 (Keskin drosch das Rund unter die Torlatte/50.), der SV Hardt schluderte mit seinen wenigen klaren Chancen. Die beste durch Tim Heitbreder machte TuS-Keeper Richert zunichte (61.), kurz vor Schluss traf Philipp Risthaus noch die Torlatte (81.).

„Das Spiel hätte auch 5:3 oder 6:4 ausgehen können“, fand Dorstens Trainer Marc Gebler. „Sinsen hatte bis zum 2:0 die totale Effektivität. Aus unserer Sicht war das läuferisch in Ordnung, aber technisch haben wir zu viele Fehler gemacht. Entsprechend ziehen wir heute auch den Kürzeren.“ Sein Sinsener Trainerkollege Timo Koscholleck fand: „Wir haben viele Chancen herausgespielt und in der ersten Halbzeit gut gestanden. Wir müssen die Konter besser ausspielen, aber das war heute nicht entscheidend. Wir wollten die Sache ausspielen, nicht pöhlen. Daher bin ich zufrieden mit dem ersten Test.“

Aus der Westfalenliga zum A-Ligisten Langenbochum II: Ex-Sinsener Felix Voß erklärt den Wechsel

SV Hardt, SW Essen, Stadtmeisterschaft: TuS 05 Sinsen hat viel vor - und etwas gutzumachen

Doppelt ausgekugelt: SV Dorsten-Hardt muss auf seinen Keeper verzichten