Die Rot-Weißen aus Deuten bezwangen in einem denkwürdigen Spiel mit neun Toren den Tabellenzweiten TSG Dülmen mit 5:4 und setzten damit ihren Aufwärtstrend fort.
Es gab gerade in der ersten Halbzeit keine Phase, in der die Trainer einmal durchschnaufen konnten, denn schon kurz nach dem Anpfiff überschlugen sich die Ereignisse. Ein langer Ball in Richtung Dülmener Tor landete an der Strafraumkante auf Moritz Noetzels Kopf und flog dann über den TSG-Keeper zum 1:0 ins Netz (5.).
Dülmen ließ sich aber nicht beeindrucken. Als Dirk Jasmund den Ball mit dem Kopf nicht richtig aus der Gefahrenzone brachte, glich Andrej Sachabutdinov (12.) aus. Nur zwei Minuten später verlängerten die Deutener eine Ecke auf den zweiten Pfosten, wo Dirk Jasmund den Ball über die Linie drückte.

Das war aber noch lange nicht das Ende einer turbulenten ersten Halbzeit. Der bärenstarke Sidney Tekoe tankte sich in der 23. Minute über die rechte Seite durch. Er legte den Ball quer auf Nuno El-Dorr, der sich das 3:1 nicht nehmen ließ. Aber auf diesem Vorsprung konnten sich die Platzherren nicht lange ausruhen. Nur zwei Minuten später köpfte Kai Zalewski nach einer Ecke den 3:2-Anschlusstreffer. Doch auch damit war noch lange nicht Schluss. Till Goeke legte sich den Ball in der 38. Minute für einen Freistoß zurecht, und jagte ihn unhaltbar zum 4:2 in den Winkel.
Damit ging es auch in die Pause, doch Deutens Trainer Marcus Behnert war klar, dass das noch nicht das Ende sein würde: „Die TSG Dülmen steht ja nicht umsonst da oben und hat dann auch richtig Druck gemacht.“ Lediglich in den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel waren die Deutener in der Lage, die Dülmener Angriffe abzuwehren. Behnert erkannte aber: „Wir haben uns dann viel zu tief hinten reindrücken lassen und sind überhaupt nicht mehr in die Umschaltmomente gekommen.“
Unruheherd Gerard Lubkoll
Vor allen Dingen bekamen die Deutener auf der rechten Seite Gerard Lubkoll nicht in den Griff. In der 58. Minute brachte er eine feine Flanke vors Deutener Tor, die Andrej Sachabutdinov zum 4:3 verwertete. Nur drei Minuten später verursachte Shu Hasegawa einen Foulelfmeter, und Gerard Lubkoll ließ sich die Chance zum 4:4-Ausgleichstreffer nicht nehmen.
Nun mussten sich die Deutener natürlich erst einmal schütteln. Die Dülmener waren jetzt obenauf, so Behnert. „Doch trotz des Drucks haben wir keine großartigen Chancen zugelassen.“ In der Schlussphase wurden die Deutener wieder mutiger und kamen auch wieder in die Vorwärtsbewegung. Tokya Monno, der immer mehr zum Leistungsträger in der Deutener Mannschaft wird, leitete sieben Minuten vor dem Ende die Entscheidung ein. Seine Vorarbeit nutzte Moritz Noetzel zum 5:4. Noetzel sah in der Nachspielzeit zwar noch die Gelb-rote Karte, doch das konnte den Jubel über den Erfolg nicht trüben.
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Landesliga 4
RW Deuten - TSG Dülmen 5:4 (4:2)
Deuten: Jaworek, Hasegawa, Hubert (79. Rottenberg), Till Goeke, Jonas Goeke, Jedlicka (71. Falkenstein), Noetzel, El-Dorr (87. Tshimanga-Dilangu), Tekoe (71. Monno), Pötter, Jasmund.
Tore: 1:0 Noetzel (5.), 1:1 Sachabutdinov, 2:1 Jasmund (14.), 3:1 El-Dorr (23.), 3:2 Zalewski (25.), 4:2 Till Goeke (38.), 4:3 Sachabutdinov (58.), 4:4 Gerard Lubkoll (Foulelfmeter, 61.), 5:4 Noetzel (83.).
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot gegen Noetzel (Deuten, 90.+4).
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