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So reagieren Dorstens Vereine auf die Saison-Annullierung
Tischtennis
Mitte Februar veröffentlichte der Westdeutsche Tischtennis-Verband noch einen Rahmenterminplan für die Saisonfortsetzung. Jetzt annullierte er die Saison. Was sagen die Vereine?
Bereits im Januar stellte der Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV) den Saisonabbruch als ein mögliches Szenario vor, Mitte Februar veröffentliche er dann einen Rahmenterminplan für eine Fortsetzung, nun tut er es dem DTTB und vielen Landesverbänden gleich und annullierte die Saison.
Dies gilt für Verbands-, Bezirks- und Kreisebene. Dementsprechend werden Auf- und Abstiegsregelungen außer Kraft gesetzt, stattdessen erhalten alle Mannschaften in der nächsten Saison das Startrecht für die bisherige Spielklasse. Wie reagieren die heimischen Vereine darauf?
Jürgen Jarocki, Mannschaftsführer der ersten Mannschaft des SV Altendorf-Ulfkotte, sagt: „Es hat sich sehr lange hingezogen. Die Entscheidung kommt für mich überhaupt nicht überraschend,. Ich finde es vernünftig, weil Training nicht möglich ist.
Wir konnten in dieser Saison nicht abklatschen und durften kein Doppel, sondern nur noch Einzel spielen. Diese mussten wir bis zum Ende eines Spiels machen, auch wenn es bereits entschieden war. Es hat im Großen und Ganzen keinen Spaß gemacht. Mir tut es nur für die Mannschaften leid, die um den Aufstieg mitgespielt haben.“

Sven Elrich, der Vorsitzende der Tischtennis-Abteilung des SV Schermbeck, hat Verständnis für die Annullierung. © Joachim Lücke
Sven Elrich, 1. Vorsitzender des SV Schermbeck, hat ebenfalls Verständnis: „So traurig es ist, die Entscheidung ist richtig. Wir hätten gerne gezockt, aber man bräuchte eine Glaskugel. Es gibt überhaupt keine Planungssicherheit. Wir können nicht trainieren und die Anzahl der absolvierten Spiele unterscheidet sich stark je Liga und Mannschaft, das kann man nicht mehr glattziehen.
Guckt man sich vergleichbare Sportarten wie Badminton an, wo die Saison bereits früher abgebrochen wurde, konnte man davon ausgehen. Deswegen sollte man jetzt einen Cut machen.
Wir freuen uns, wenn Trainieren wieder geht, und sind dann sehr an Freundschaftsspielen gegen Dorstener Vereine interessiert.“
Björn Fleischer, Spieler der ersten Mannschaft des SSV Rhade, war ebenfalls nicht überrascht: „Wir sind alle Wettkämpfer, und natürlich ist der Abbruch superschade. Jeder hätte lieber weitergespielt. Zuvor hatte der Verband alles durchterminiert. Ich fand dies zwar nicht sinnvoll, habe es jedoch respektiert. Als die Info rein kam, dass nun doch abgebrochen wird, war ich zunächst etwas überrascht. Menschlich aber hatte ich natürlich irgendwie damit gerechnet.“
Andre Funcke nennt die Annullierung logisch
Andre Funcke, 1. Vorsitzender des TTV Hervest-Dorsten, erklärte: „Der Abbruch war prinzipiell logisch, da die Saison in den Ligen ab der 2. Bundesliga bereits abgesagt wurde. Ich hätte sonst komisch gefunden, wenn wir weitespielen. Zwar hat der WTTV vorsichtshalber die Spieltage durchterminiert, mit dieser Entscheidung war jedoch zu rechnen. Ist zwar nicht schön, aber Gesundheit geht vor.“

Andre Funcke ist Vorsitzender des TTV Hervest-Dorsten. Auch er kann den Argumenten des Verbandes folgen. © Ralf Pieper
Ulli Bülskämper, Sportwart beim TTC Lembeck, blickt vor allem auf den Nachwuchs: „Alles andere macht keinen Sinn. Da gibt es einfach zu viele Hindernisse. Der Verband hat durch das Terminieren Hoffnung verbreitet, die Wenigsten haben aber gedacht, dass es wirklich so kommt. Leid tut es mir für den Nachwuchs, der sich dem Tischtennis verschrieben hat und nun in der Luft hängt.“