Die Elf von Sleiman Salha kassierte nicht nur die höchste Heimniederlage seit langer Zeit, sondern war auch an allen vier Gegentreffern in höchstem Maße beteiligt.
Das Unheil begann schon in der dritten Minute. Alexander Schlüter wähnte bei einem Rückpass seinen Keeper Alex Geraedts an einer ganz anderen Stelle, und sein Zuspiel landete im eigenen Tor. Dieser frühe Rückstand warf natürlich das Schermbecker Konzept so richtig über den Haufen, sagte der Trainer: „So standen wir ganz schnell unter Druck und mussten direkt schon an unsere Leistungsgrenzen gehen.“
Angesichts der vielen Ausfälle war ohnehin kein Chancenfeuerwerk der Gastgeber zu erwarten. Dennoch gab es Möglichkeiten zum Ausgleich. Alex Schlüters Schuss nach einer Ecke wurde von den Linie gekratzt, und einen Freistoß von Timur Karagülmez wehrte Vredens Keeper mit einer Parade ab. In der 24. Minute rutschte Dario Gerling um Millimeter an einer Flanke Tolga Özdemirs vorbei. Vreden überließ den Schermbeckern meist den Ball und wartete auf Konterchancen, die sich aber nicht ergaben.
Nächster Nackenschlag
Die zweite Halbzeit begann mit dem zweiten Nackenschlag. Vreden spielte den Ball nach dem Anstoß in die Spitze. Gegen die noch unorganisierte Abwehr kamen die Gäste ungehindert links in den Strafraum, und nach einem simplen Querpass brauchte Felix Mensing nur den Fuß zum 0:2 hinzuhalten.
Schermbeck ließ sich allerdings nicht hängen und drängte auf den Anschlusstreffer. Tolga Özdemir hatte Pech, dass sein Schuss an den linken Innenpfosten prallte, und dann von der Linie geklärt wurde.
Wenig hilfreich für die Schermbecker Aufholjagd war die Aktion Miles Grumanns. In der 52. Minute schlug er verärgert die Eckfahne aus der Halterung und sah dafür die gelb-rote Karte. Doch wenig später jubelte dann auch der SV Schermbeck. Alex Schlüter köpfte nach einer Ecke zum Anschlusstreffer ein (63.).

Aber schon in der nächsten Minute spielte der eingewechselte Jos Krechting bei einem Rückpassversuch auf den Keeper den Ball Hendrik Brügging in den Fuß. Der brauchte nur einen kleinen Schlenker zu machen und schoss dann zum 1:3 ein. Sleiman Salha war fassungslos: „Wir haben heute Fehler gemacht, die unverzeihlich sind. Wenn so etwas auf so einem hohen Niveau passiert, kann man ein Spiel nicht gewinnen.“
Das vierte Vredener Tor verdiente dann auch einmal halbwegs das Prädikat herausgespielt. Nach einer Flanke von links kam Maximilian Hinkelmann aus dem Hintergrund und schoss zum 1:4 ein (73.).
Nun war das Schermbecker Spiel völlig am Boden. Kein Pass kam mehr an den Mann, und die langen Bälle landeten meist im leeren Raum, wo weit und breit kein Mitspieler stand. Sleiman Salha fasste zusammen: „Das war ein extrem enttäuschender Nachmittag. Das müssen wir in Siegen nun wieder reparieren.“
-
Oberliga Westfalen: SV Schermbeck - SpVgg Vreden 1:4 (0:1)
SVS: Geraedts, Babo (57. Krechting), Schlüter, Özdemir, Cavar, Steinrötter, Karagülmez (75. Smykacz), Miles Grumann, Bachmann, Lackmann (52. Gensicke), Gerling (46. Malte Grumann)
Tore: 0:1 Schlüter (Eigentor, 3.), 0:2 Mensing (46.), 1:2 Schlüter (63.), 1:3 Brügging (64.), 1:4 Hinkelmann (73.)
Bes. Vork: Gelb-rot gegen Miles Grumann (57.) und Heisterkamp (Vreden, 87.).
TuS Gahlen macht ersten Schritt: Aber noch immer auf einem Abstiegsplatz
Ungeahndeter Tritt: BG Dorsten ärgert sich gegen Werne nicht nur über die Niederlage
Christina Honsel sorgt für eine Sensation: Quantensprung in Weinheim