Die Nachricht vom Wechsel an sich kommt für Trainer Sleiman Salha nicht überraschend. Der neue Verein von Tolga Özdemir dafür schon.
15 Tore und neun Vorlagen sammelte der 21-jährige Gelsenkirchener in der abgelaufenen Saison. Das blieb natürlich auch anderen Vereinen nicht verborgen, und weil auch Tolga Özdemir sich natürlich weiterentwickeln wollte, machte es Sinn, dass er gleich bei mehreren Regionalligisten Probetrainings absolvierte.
Doch bei Eintracht Frankfurts U23 musste er wegen einer Verletzung vorzeitig abbrechen, der SC Paderborn machte ein Angebot, dass sich für Özdemir finanziell nicht rechnete, Fortuna Düsseldorf entschied sich für Deniz-Fabian Bindemann von Preußen Münster, und der FC Schalke 04 ließ trotz eines vielversprechenden Testspiel-Auftritts Özdemirs nichts mehr von sich hören.
Und so landete der 21-jährige, frühere Jugendnationalspieler der Türkei schließlich bei den Sportfreunden Lotte − in der Oberliga.
Was seinen Schermbecker Trainer wundert: „Tolga wollte in die Regionalliga und sich sportlich verbessern.“ Doch Sleiman Salha weiß auch: „In Lotte hat Tolga viel professionellere Bedingungen als bei uns. Er trainiert dort zum Teil zweimal täglich. Das kann man mit dem SV Schermbeck nicht vergleichen. Das sind vor allem auch finanziell zwei Welten.“
Und so, wie die Sportfreunde ihren Kader verstärkt haben, kann es gut sein, dass Tolga Özdemir dann doch in der Regionalliga landet − nur ein Jahr später als ursprünglich geplant.

Für den SV Schermbeck bedeutet sein Wechsel natürlich einen Verlust. „Aber das hat sich ja abgezeichnet. Deshalb konnten wir und und ich mich als Trainer schon langfristig darauf einstellen“, sagt Sleiman Salha. Die Verpflichtungen von Hendrik Löbler und Marcel Platzek waren sicherlich Reaktionen darauf.
„Mit ihnen haben wir zwei Topstürmer geholt, und ich bin sicher, dass sie auf ihre Quote kommen werden“, sagt Salha und erläutert gleich die neue Ausrichtung des SVS: „Wir wollen nicht mehr von einem einzelnen Stürmer abhängig sein, sondern in der Breite mehr Tore schießen und sie verteilen.“ Allerdings sei der SV Schermbeck auch noch auf der Suche nach einem Spieler für die Außenbahn.
Kommt Mike Jordan zurück?
Außerdem führe der SVS aktuell auch noch vielversprechende Gespräche mit einem weiteren Innenverteidiger. Wer das ist, wollte Sleiman Salha noch nicht verraten. Nach Informationen unserer Redaktion soll aber eine Rückkehr von Mike Jordan im Raum stehen.
Der 24-Jährige hatte schon von 2020 bis 2022 für Schermbeck gespielt und war vergangene Saison für den FC Marl in der Bezirksliga aufgelaufen. Nachdem die Marler den Aufstieg in die Landesliga verpasst haben, könnte es für Jordan, der in der Jugend für den VfL Bochum, Preußen Münster, Rot-Weiß Oberhausen und Schalke 04 spielte, nun zurück in die Oberliga gehen.
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