SV Schermbeck setzt Reifeprozess fort Doch bis zur Spitzenmannschaft fehlt noch was

SV Schermbeck setzt Reifeprozess fort: Doch bis zur Spitzenmannschaft fehlt noch was
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Vergangene Saison oder im Jahr davor hätte der SV Schermbeck ein Spiel wie das gegen die SG Finnentrop/Bamenohl vielleicht nicht gewonnen. Denn in Halbzeit zwei tat sich nach vorne bei den Schermbeckern am Sonntag relativ wenig. Bei einer knappen 2:1-Führung war die Partie noch lange nicht entschieden, und in den Vorjahren waren die Schermbecker immer gut dafür, in der Schlussphase einen Lapsus zu bauen und sich so selbst um die Punkte zur bringen. Doch das scheint in dieser Saison anders zu sein.

Denn hinten hat der SVS gegen die Gäste aus dem Sauerland nur in Halbzeit eins einige Probleme gehabt. Das erste war gleich gravierend, denn als Maurice Werlein nach einem Steilpass aus der eigenen Hälfte in Richtung Schermbecker Strafraum sprintete, kam ihm SVS-Keeper Sebastian Wickl entgegen, um zu klären. Doch Wickl verpasste den Ball, und Werlein bedankte sich mit einem Schuss ins leere Tor (4.).

Schermbeck zeigte sich aber unbeeindruckt, setzte die Gäste mit frühem Anlaufen unter Druck und hatte das Glück des Tüchtigen: Ein Querschläger landete kurz vor der Strafraumgrenze vor den Füßen von Jan Bachmann, der zögerte nicht lange und knallte den Ball an den rechten Innenpfosten, von wo er ins Tor sprang (11.).

Die Schermbecker Nerven waren wieder beruhigt. Doch einmal gab es noch Aufregung im SVS-Strafraum. Nach einer Ecke trafen die Gäste gleich zweimal die Latte. Doch dann übernahmen die Schermbecker wieder das Kommando.

Nachdem sie bereits einige gute Standards gespielt hatten, landete ein Eckball von der linken Seite bei Semih Sarli, der das Leder aus kurzer Distanz über die Linie stocherte (34.). Hendrik Löbler hätte anschließend noch vor der Pause für die Vorentscheidung sorgen können oder sogar müssen. Doch er verzog aus acht Metern allein vorm Tor (40.).

Semih Sarli bejubelt Torerfolg
Semih Sarli strahlt nach seinem wichtigen Tor zum 2:1. © Joachim Lücke

So entwickelte sich in Halbzeit zwei besagtes Geduldspiel ohne große Chancen auf beiden Seiten, bei dem ein einziger Fehler böse Folgen hätte haben können. Doch Schermbeck machte diesen Fehler nicht, stand mit Lukas Steinrötter und Semih Sarli sicher und landete am Ende selber den entscheidenden Angriff.

Marcel Platzek bereitete vor

Marcel Platzeck holte sich den Scorer-Punkt, als er an der rechten Außenbahn einen Ball eroberte und über Finnentrops Torwart Armend Shaqiri genau auf den Kopf von Jos Krechting flankte (88.).

„Wir müssen das Ding natürlich schon vor der Pause entscheiden“, meinte Sleiman Salha nach dem Schlusspfiff: „Wenn wir eine Spitzenmannschaft werden wollen, müssen wir daran arbeiten.“ Seine Mannschaft habe von den Trainingsinhalten der Woche aber schon sehr viel umgesetzt. Deshalb sei er „extrem stolz“ auf seine Mannschaft und „sehr, sehr zufrieden“.

  • Oberliga Westfalen
    SV Schermbeck - SG Finnentrop/Bamenohl 3:1 (2:1)
    SVS: Wickl; Steinrötter, Grund (84. Marvin Grumann), Löbler, Platzek (88. Miles Grumann), Demir (72. Coskut), Krechting, Karagülmez (88. Robert), Bachmann, Lackmann (78. Weber), Sarli.
    Tore: 0:1 Werlein (4.); 1:1 Bachmann (11.); 2:1 Sarli (34.); 3:1 Krechting (88.).