Ilkay Kara, Trainer der Schermbecker U23, hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. „Ich habe sehr, sehr lange darüber nachgedacht“, sagte er am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion. Am Ende habe seine Entscheidung auch nichts mit den Spielern zu tun.
„Es hat mir in den vergangenen zwei Jahren wirklich sehr viel Spaß gemacht“, erklärte Kara. Die Gründe für seinen Entschluss liegen im Privaten: „Die Kinder wachsen heran und suchen noch mehr den Papa.“
Um mehr Zeit für die Familie zu haben, habe er zuletzt schon das Training auf zweimal die Woche reduziert. „Ich muss mal sehen, wie das bis zum Sommer funktioniert“, sagt Kara. Doch dann soll Schluss sein.

Cem Kara bedauert den Schritt von Ilkay Kara sehr: „Wir verlieren mit ihm einen sehr guten Mann. Die Mannschaft kam sehr gut mit ihm zurecht und hat zudem guten Fußball gespielt. Ilkay hat die Philosophie von Sleiman Salha in die U23 weiter getragen, und er hat sich auch über Training und Spiel mit dem SV Schermbeck identifiziert und hat zum Beispiel immer wieder Aufgaben in der Sportsbar übernommen.“
Der Sportliche Leiter will „alles versuchen, um Ilkay vielleicht doch noch zum Weitermachen zu bewegen“. Aber er habe „wenig Hoffnung“. Bei Kara selber scheint die Tür allerdings noch einen guten Spalt breit offen zu sein.
„Falls sich im Sommer was ergibt, muss man mal sehen“, sagt Kara, und der SV Schermbeck bleibe für ihn immer der erste Ansprechpartner: „Auch wenn Angebote von anderen Vereinen kommen.“
„Vorstand macht Riesenjob“
Denn das Engagement, das der SVS-Vorstand in Person von Cem Kara und Vorsitzendem Michael Steinrötter für die zweite Mannschaft an den Tag gelegt habe, sei wirklich außergewöhnlich: „Der Verein macht da für die U23 einen Riesenjob. Das ist in anderen Clubs ganz anders.“
Nicht ausgeschlossen also, dass sich beide Seiten im Sommer noch einmal zusammensetzen. Aber zuerst einmal schaut sich Cem Kara natürlich auch nach Alternativen um, und Ilkay Kara sondiert die bereits eingetroffenen Anfragen anderer Clubs.
„Ein Verein wollte mich sogar als Spieler haben“, erzählt er, „aber das machen die Knochen nicht mehr mit. Ich habe ja zwei Jahre lang praktisch gar nichts mehr gemacht.“ Cem Kara kann das Interesse anderer Clubs gut nachvollziehen: „Als Ersatz für Ilkay kommt wirklich nicht jeder infrage. Vielleicht ein junger Trainer. Mit Zielen. Mal sehen. Aber einfach wird das nicht.“