Den Start in die Oberliga-Saison hatten sich die Verantwortlichen des SV Schermbeck mit Sicherheit anders vorgestellt. Mittlerweile hat das Team um Trainer Sleiman Salha jedoch die Wende geschafft. Ein Grund für den positiven Trend ist nicht nur die Umstellung der Formation, sondern auch die neue Rolle von Youngster Tolga Özdemir, der mit enorm viel Schwung zum Aufwind beiträgt.
Vier Niederlagen in Serie gab es zu Saisonbeginn für den SVS - gleichbedeutend mit null Zählern auf dem Punktekonto. Doch anstatt in Selbstmitleid zu verfallen, behielten die Macher des Oberligisten Ruhe. Ein paar Monate später hat sich das bezahlt gemacht. „Anfangs waren wir alle wirklich sehr erschrocken, das hat gar nicht zu unserer Identität gepasst“, betont Salha, der dabei vor allem auf die vielen Gegentore anspielt.
Seither hat sich sein Team massiv gewandelt. Ein Aspekt, der sofort Früchte getragen hatte, sei die Systemumstellung hin zu einer 3-5-2-Formation gewesen. „Jetzt bekommen wir nicht nur weniger Treffer, sondern lassen im Allgemeinen auch kaum noch Chancen zu“, meint der Chefcoach weiter. So haben die Schermbecker fünf der letzten sieben Ligaspiele gewonnen und dabei 17 der 21 möglichen Punkte ergattert. Generell gab es aus den vergangenen zehn Partien nur eine einzige Niederlage.
Junioren-Bundesliga-Erfahrung
Durch die Umstellung ist auch der talentierte Özdemir deutlich in den Fokus gerückt. Der 20-jährige Offensivspieler schoss sechs der letzten 14 Tore beim Oberligisten und hat damit großen Anteil am Schermbecker Lauf. Özdemir selbst, der zuletzt sechs Jahre in der Junioren-Bundesliga beim VfL Bochums kickte und sogar ein halbes Jahr bei den Profis unter jetzt Schalke-Trainer Thomas Reis trainieren durfte, sagt dazu: „Ich habe zunächst auf den Außen gespielt und bin aber nun wieder ins Zentrum gerückt, irgendwie lief es vorher nicht.“
Drei Spiele hatte der ehemalige Junioren-Nationalspieler in Schermbeck zwischenzeitlich nicht von Beginn an gespielt. Das hat den ehrgeizigen Fußballer nur noch mehr angestachelt: „Ich bin ein Spieler, der, wenn er nicht spielt, noch mehr investiert und es seinem Trainer zeigen möchte.“ So habe er Extraschichten eingelegt und zudem weiter akribisch an seiner Fitness gearbeitet.

Dass es jetzt läuft, freut ihn daher umso mehr: „Seit meinem ersten Tor geht es endlich bergauf. Hoffentlich bleibt das so und ich kann der Mannschaft mit weiteren Treffern helfen.“ Auch sein Coach ist voll des Lobes für den Jungspund und sagt zu dessen rasanter Entwicklung: „Tolga arbeitet sehr gut gegen den Ball und schafft es endlich, nicht nur sich, sondern auch uns dafür zu belohnen. Die Umstellung hat allen gutgetan.“
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