SV Schermbeck erkämpft ersten Heimsieg „Die Jungs haben das Herz auf dem Platz gelassen“

SV Schermbeck erkämpft ersten Heimsieg: „Die Jungs haben das Herz auf dem Platz gelassen“
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Der SV Schermbeck hat in einem bemerkenswerten Kampfspiel den ersten Heimsieg des Jahres unter Dach und Fach gebracht. Beim 2:1-Erfolg über die SG Wattenscheid ging jeder einzelne SVS-Kicker wieder an die Grenzen.

Anders als in den Vorwochen wurde das am Sonntag bei der Stadionpremiere endlich auch einmal belohnt. Dabei sprach selbst Trainer Engin Yavuzaslan, der sich sonst nie über Ausfälle beschwert, von einer Notelf: „Die Jungs haben aber wieder das Herz auf dem Platz gelassen und in der Verteidigung einen sensationellen Job gemacht.“

Der Coach brachte sogar zwei A-Junioren. Schon in der 68. Minute kam Roque Sartory auf das Feld, der das volle Vertrauen des Trainers hatte: „Das war für ihn sicher eine tolle Erfahrung, dass ich ihn in das Haifischbecken geschmissen habe. Jetzt hat er schon ein Oberliga-Spiel mit einem Sieg in der Vita.“ Das gilt auch für Benet Osmani, der in der Nachspielzeit aufs Feld kam.

Die Gastgeber hatten vor rund 400 Zuschauern schon die erste große Chance, die aber Fabrizio Fili nicht nutzen konnten. Fili hatte auch die zweite gute Möglichkeit, doch seinen Schuss von der Strafraumgrenze lenkte SG-Keeper Joshua Mroß so eben noch um den Pfosten.

Die über 90 Minuten sehr gut stehende Schermbecker Abwehr leistete sich nur ganz wenige Patzer, und gleich der erste brachte die Gästeführung. Nach einer Ecke landete der Ball bei Berkan Firat, der am Elfmeterpunkt sehr viel Platz hatte und ungehindert zum 0:1 traf.

Engin Yavuzaslan und Ilkay Gündogan wechseln einen Spieler des SV Schermbeck ein
Engin Yavuzaslan (M.) und Co-Trainer Ilkay Kara (l.) gaben ihren Einwechselspielern genaue Instruktionen mit auf den Weg. © Joachim Lücke

Eine kurze Zeit sah es so aus, als sollte Wattenscheid nun die Oberhand gewinnen, zumal Robert Nnaji die Kugel aus aussichtsreicher Position über die Latte jagte. Doch da schob Fynn Broos dem SG-Treiben einen Riegel vor. Er eroberte die Kugel an der Mittellinie, ließ im Alleingang Richtung Tor noch zwei Abwehrspieler stehen und verwandelte sicher zum 1:1-Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel agierten die Schermbecker wieder ganz im alten Stil. Doch momentan ist eben eine Position vakant, so Yavuzaslan: „Wir haben leider gerade keinen Knipser, sonst würden wir auch in der Tabelle ganz anders stehen.“

Marvin Grumann bediente Eren Özat

Dann wurde aber Marvin Grumann nach einer Stunde auf der linken Seite auf die Reise geschickt. Unter Bedrängnis brachte er den Ball noch an die Strafraumgrenze zu Eren Özat. An seinem Schuss aus 18 Metern in die untere linke Ecke gab es für den Wattenscheider Keeper nichts zu halten.

Eine Offensive der Wattenscheider blieb aber erst einmal aus. Das lag daran, dass die Schermbecker ein unglaubliches Laufpensum an den Tag legten. Bei jedem Ballverlust eilten sie in Höchstgeschwindigkeit zurück und schufen in der Defensive eine Überzahl.

Chance für Maik Habitz

Erst in den Schlussminuten wurde es brenzlig. Sebastian Speen zeigte bei einem Freistoß von Robert Nnaji eine tolle Parade. Wenig später kam der Ex-Schermbecker Maik Habitz frei zum Kopfball, brachte die Kugel aber nicht mit genug Druck auf das SVS Tor.

Die fast achtminütige Nachspielzeit war dann so richtig spannend, denn Wattenscheid wollte unbedingt einen Punkt. Den SVS-Fans stockte der Atem, als plötzlich Serhat Kacmaz frei zum Schuss kam. Doch ohne Rücksicht auf Verluste warfen sich mehrere Schermbecker in den Ball und sicherten somit vereint den Erfolg.

Oberliga Westfalen

SV Schermbeck - SG Wattenscheid 2:1 (1:1)

SVS: Speen, Babo, Fili (90.+2 Osmani), Bollenberg, Karagülmez (90.+6 Erwig-Drüppel), Akhal (77. Cavar), Lackmann, Marvin Grumann (77. Kloth), Mensing, Broos (68. Sartory), Özat

Tore: 0:1 Firat (33.), 1:1 Broos (41.), 2:1 Özat (60.)