Eigentlich standen die Zeichen auf Revanche. Nach seinem schwachen Saisonstart hatte der TSV Raesfeld in der Bezirksliga 11 in den vergangenen Wochen endlich in die Spur gefunden. Nur fünf Punkte trennen den TSV noch von Platz drei, zuletzt gab es drei Siege in Serie. Die Mannschaft schien für das Rückspiel gegen den SV Lembeck gerüstet, um das 1:5 aus dem ersten Saisonspiel vergessen zu machen.
Doch jetzt braucht jeder, der Trainer Christian Gabmaier beim Aufzählen seiner Ausfälle zuhört, erst einmal Geduld.
Christoph Platzek und David Steinkamp? Beide im Australien-Urlaub. Björn Gabmaier? Rotgesperrt. David Ronau, Pascal Unnebrink, Hatime Oulamine, Dennis Heyer und Marcel Weißmüller? Allesamt verletzt.
Da denkt der Trainer über jede nur denkbare Alternative nach: „Gero Göllmenn hat am Dienstag sein erstes Mannschaftstraining seit Monaten absolviert. Vielleicht setzt er sich auf die Bank.“ Dasselbe gilt für Sebastian Hahn, der ebenfalls ein paar Minuten in Aussicht gestellt hat. Wichtig, denn: „Ich habe ja praktisch keinen Verteidiger mehr. Da wäre seine Erfahrung schon Gold wert. Gerade, wenn ich sehe, auf welche Offensive wir da in Lembeck treffen.“
Christian Gabmaier wird aber auch wieder Anleihen bei der zweiten Mannschaft machen und weiß, dass er sich auf diese Spieler verlassen kann: „Wie die sich reinhängen, das ist schon toll.“

Das berühmte Kaninchen vor der Schlange werden die Raesfelder deshalb am Hagen bestimmt nicht abgeben. „Wir stehen auch nicht unter Druck“, sagt Christian Gabmaier: „Ich hatte sieben Punkte aus den letzten drei Spielen angepeilt. Es sind neun geworden und das Lembeck-Spiel war da gar nicht mit drin. Das ist ein Bonusspiel für uns – und es hätte ein wirklich schönes Spiel werden können.“
Wenn das spannend bedeutet, dann bestehen durchaus noch Chancen. Zumindest geht Lembecks Trainer Steffen Kölnberger davon aus, dass sich ein Spielverlauf und ein Ergebnis wie im Hinspiel nicht wiederholen werden: „Ich gehe davon aus, dass es ein knappes Spiel wird. Raesfeld hat in die Spur gefunden und wir kennen den TSV als spielstarken und unangenehmen Gegner.“
Dem SV Lembeck fehlen Jakubiak und Kordes
Auch die Lembecker haben ihre Personalsorgen. Innenverteidiger Niklas Jakubiak fehlt weiterhin und Robin Kordes wird es aus Studiengründen nicht nach Lembeck schaffen. Ansonsten könne er mit dem Kader vom vergangenen Sonntag arbeiten, kündigt Steffen Kölnberger an.
Eines ist beiden Teams gemein: Beide können die Winterpause sehr gut gebrauchen, um ihre Rekonvaleszenten zu pflegen und langsam wieder heranzuführen. Zwischen ihnen und dieser verdienten Pause steht nur noch das eine Spiel. Eigentlich die beste Voraussetzung für einen tollen Fußballabend. Eigentlich.
Bezirksliga 11
SV Lembeck - TSV Raesfeld, Do. 19.30 Uhr, Volksbank-Sportpark, Am Hagen 29