SV Hardt verabschiedete zwei ganz besondere Spieler Bene Jansen und Leon Einhaus hören auf

SV Hardt verabschiedete zwei ganz besondere Spieler: Bene Jansen und Leon Einhaus hören auf
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Wenn die Fans zum Abschied eines Spielers ein eigenes Banner basteln und damit ihre Dankbarkeit zeigen, dann bedeutet das etwas. Die Fans des SV Dorsten-Hardt hängten ein solches Banner zum letzten Landesliga-Spiel der Saison 24/25 auf: „Danke!!! Bene 20 & Leon 5“, stand darauf, und jeder wusste, wer gemeint war.

Denn Benedikt „Bene“ Jansen, der Spieler mit der Rückennummer 20, und Leon Einhaus, der Mann mit der Nummer 5, gehörten an der Storchsbaumstraße in den vergangenen Jahren praktisch zum Inventar. Doch die Partie gegen Ibbenbüren war für beide die letzte in der ersten Mannschaft.

Bene Jansen, der Mann für die Standards, der es 2022 mit einem Hackentor zum Torwandschießen ins Aktuelle Sportstudio schaffte, war 2012 vom SV Schermbeck an die Storchsbaumstraße gekommen. Mit seinen gerade mal 23 Jahren hatte er da fußballerisch schon jede Menge erlebt.

Bene Jansen ging 2007 vom BVH zum SV Schermbeck

„Ich bin 2007 vom BVH Dorsten in die A-Jugend des SV Schermbeck gewechselt“, erinnert sich der heute 35-Jährige. Eine Woche später holte ihn Schermbecks Trainer Martin Stroetzel in die Erste. In die Verbandsliga. „Mit Spielern wie Stefan Zepanski oder Oli Dirr“, erinnert sich Jansen.

Bis in die NRW-Liga führte der Weg ihn und den SV Schermbeck damals. Das Meisterschaftsspiel bei Rot-Weiss Essen ist eine der prägendsten Erinnerungen seiner Fußballer-Laufbahn. „Aber auch das Westfalenpokalfinale gegen Preußen Münster.“ Und der Westfalenliga-Aufstieg mit dem SV Hardt 2013.

Benedikt Jansen vor der Torwand des Aktuellen Sportstudios
2022 schaffte es Benedikt Jansen zum Torwandschießen des Aktuellen Sportstudios. Kurioserweise nicht mit einem Freistoßtreffer. © Privat

Fast immer an seiner Seite dabei: Leon Einhaus. Der Hervester kam drei Jahre nach Bene Jansen aus der A-Jugend des VfB Hüls zum SV Schermbeck. Und auch für ihn bleiben die NRW-Liga-Auftritte mit dem SVS unvergesslich: „RWE, das war schon was. Aber am beeindruckendsten war die Partie am Aachener Tivoli.“

Leon Einhaus im Kopfballduell
Kopfballspezialist vorne wie hinten: Leon Einhaus (M.) war stets mitten im Getümmel. © Joachim Lücke

Auch den Hardter Westfalenliga-Aufstieg unter Trainer Marc Wischerhoff machte der 1,92 Meter große Einhaus mit und zählt ihn genau wie Bene Jansen zu den schönsten Momenten seiner Laufbahn. Doch die soll nun für beide enden.

Zu den Alten Herren des SV Hardt

„Ich habe überlegt, ob ich zurück zum BVH gehe“, sagt Bene Jansen, „da hab ich auch noch viele Kumpels.“ Doch die vielen Jahre auf der Hardt haben andere Bindungen wachsen lassen. Deshalb will Jansen künftig bei den Alten Herren des SV Hardt kicken, genau wie Leon Einhaus.

„Irgendwann“, so Einhaus, „kommt man halt an den Punkt, wo man im Leben Abstriche machen muss. Und irgendwann betrifft das dann eben auch mal den Fußball.“ Familie und Beruf sollen künftig klar den Vorrang haben. Was nicht heißt, dass die beiden Routiniers den Ehrgeiz über Bord kippen.

Benedikt Jansen
"Wenn mal 20 Leute verletzt sind ..." Bene Jansen hält sich ein klitzekleines Türchen offen. © Joachim Lücke

„Es gibt da den ein oder anderen Kumpel aus gemeinsamen Tagen hier beim SV Hardt, den wir schon angesprochen haben, ob er nicht auch bei den Alten Herren einsteigen will“, verrät Leon Einhaus und Bene Jansen nennt Spieler wie Daniel Moritz oder Christopher Seiffert.

Was sie fußballerisch noch drauf haben, bewiesen Einhaus und Jansen bei ihrem letzten Auftritt in der Hardter Ersten. Benedikt Jansen bereitete - natürlich per Freistoß - einen Treffer vor und Leon Einhaus trug sich gar selbst noch einmal in die Torschützenliste ein.

Leon Einhaus
Leon Einhaus gibt Familie und Beruf den Vorrang. © Joachim Lücke

„War nicht geplant“, verrät er. Aber natürlich habe er sich vorgenommen, noch einmal ein gutes Spiel hinzulegen. „Dass es dann sogar ein Tor wurde, war natürlich sehr schön.“ Mit den Hardter Fans und der gerade aufgestiegenen zweiten Mannschaft wurde das im Vereinsheim „12. Mann“ noch ausgiebig gefeiert.

Christoph Schlebach lädt zum Training ein

Trainer Christoph Schlebach hat seinen beiden Veteranen unterdessen angeboten, wann immer sie wollten, beim Training vorbeizuschauen. „Das rechne ich ihm hoch an“, sagt Bene Jansen. Genau wie die klare Aussage des Trainers: „Stand-by-Spieler gibt es bei mir nicht.“ Aber wer weiß? Ein klitzekleines Hintertürchen hält sich Jansen für ein Mini-Comeback doch noch offen: „Wenn mal 20 Mann verletzt sind, kann er ruhig bei mir anfragen.“