Die Partie versprach im Vorfeld Spannung pur: Ein in der Liga gerade schwächelnder Westfalenligist (TuS Haltern) hatte bei einem aufstrebenden Landesligisten (SV Dorsten-Hardt) anzutreten. Es gab einen Sieger, wie immer im Pokal. Und der war nicht der klassenhöhere Klub. „Das war heute ein Spiegelbild der Saison“, meinte recht aufgeräumt Lukas Große-Puppendahl, Trainer des TuS Haltern. „Man sah den jeweiligen Trend. Für uns kam das Spiel zur Unzeit.“
Nicht nur das: TuS Haltern unterlag nicht nur einigermaßen verdient mit 0:1 (0:1) an der Storchsbaumstraße, verlor nach einer Tätlichkeit auch noch Niazi Baysan. Der Offensivmann, einer der Aktivposten bei den Gästen bis dahin, hatte in Minute 70 Hardts Keeper Kevin van Holt niedergestreckt. Der war bei einer Rudelbildung, ausgelöst durch eine Rangelei zwischen Baysan und Jan Luka Husmann, zu den Streithähnen geeilt, ehe er vom Halterner getroffen wurde und zu Boden sank. Schiedsrichter Christoph Fischer, der zwischendurch viel hatte durchgehen lassen, zögerte diesmal nicht und zückte den roten Karton.
Wie die Partie wohl geendet wäre, hätte Haltern zu elft weiterspielen können? Vermutlich nicht anders. Ein Chancenplus hatten sich die Hardter auch schon vor dem Platzverweis erspielt. Nur: Sie machten zu wenig draus. Immerhin fiel nach 28 Minuten das 1:0 durch Ben Beisenbusch, der von seinen Mitspielern klasse in Szene gesetzt worden war. Aber die Führung lähmte die Hausherren. „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, und dann haben wir ein bisschen den Faden verloren“, meinte Dorstens Trainer Christoph Schlebach.
Hardter schludern mit Chancen
Die Partie wurde ab Minute 30, 35 offener - und selbst der Platzverweis für Baysan änderte daran nichts. Jedoch: Haltern, das sich unter dem funzeligen Flutlicht an der Storchsbaumstraße in schwarzen Trikots offenbar unsichtbar machen wollte, spielte zu umständlich, suchte zu selten den direkten Weg zum Tor. Außer in der 77. Minute, als der Schuss von Nils Fabisiak im Dorstener Strafraum im letzten Moment noch geblockt wurde. Es war eine Riesenchance, die beinahe das Spiel auf den Kopf gestellt hätte.
Und die Hardter? Hatten Chancen zu zuhauf, hatten aber irgendwie Spaß daran, die Partie spannend zu halten. Denn was sie vor allem in der langen Nachspielzeit haben liegen lassen, ging nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. Aber: Es reichte. Der SV Dorsten-Hardt steht im Viertelfinale des Kreispokals. Das wird dann erst 2024 ausgespielt.
Kreispokal, Achtelfinale: SV Dorsten-Hardt - TuS Haltern1:0
SV Dorsten-Hardt: Van Holt - Grütering, Husmann, Ankomah-Kissi, Klemm (89. Lensing)- Vennemann (90. + 3 Etemi), Diericks, Brefort (78. Schwandt), Beisenbusch (78. Köktürk) - Scheuch - Genieser (89. Jansen)
TuS Haltern: Hirsch - Weid, Scharf (63. Sandkühler), Anhuth (83. Alsmann), Rademacher - Stöhr, Michalak, Bartke (46. Elbers), Baysan - Brinkert, Fabisiak
Schiedsrichter: Christoph Fischer (Lembeck)
Zuschauer: 90
Tor: 1:0 Beisenbusch (28.)
Bes. Vork.: 70. Min. Rote Karte für Baysan (Haltern) wegen Tätlichkeit.
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