
Das B-Liga-Spiel zwischen dem SV Bossendorf II und SuS Hervest-Dorsten bot am Sonntag ein außergewöhnliches Offensiv-Spektakel. © Andreas Hofmann
Torspektakel zwischen Bossendorf und SuS Hervest - „Es hätte ein 9:9 werden können“
Fußball: Kreisliga B
Sechs Tore in einer Halbzeit schießen und trotzdem nur mit einem führen? Das B-Liga-Spiel von SuS Hervest-Dorsten beim SV Bossendorf II bot am Sonntag wirklich reichlich Spektakel.
Eine solche Partie hatten weder Stefan Otte noch Markus Gladhofer je erlebt. Elf Tore in einer Halbzeit, am Ende insgesamt 14. Dazu zwei Hattricks und drei Doppeltorschützen – beim B-Liga-Spiel des SV Bossendorf II gegen SuS Hervest-Dorsten war am Sonntag (28. August) Spektakel angesagt.

Markus Gladhofer sah ein starkes Spiel seiner Mannschaft. © Andreas Hofmann
„Das war für die Zuschauer natürlich schön“, sagte Markus Gladhofer. Er als Trainer der Bossendorfer sah es natürlich ein wenig anders. Dabei konnte er mit der Niederlage sehr gut leben: „Hervest war besser. Die haben eine unglaublich starke Offensive. Da war meine Abwehr schlichtweg überfordert. Aber in der ersten Halbzeit war auch wirklich jeder Schuss von denen ein Treffer.“
Trotzdem blieb seine Mannschaft bis zur Pause im Rennen, ja sie ging sogar zweimal in Führung. „Wir haben selber ein starkes Spiel gemacht und die Hervester ständig unter Druck gesetzt. Und hinten waren die durchaus anfällig.“
Was auch Hervests Trainer Stefan Otte so sah: „Unsere Verteidigungsarbeit war nicht optimal“, umschrieb er es etwas freundlicher als sein Bossendorfer Kollege. Doch auch Otte gab zu: „Wir haben unseren Torwart Flo Kalinowski schon einige Male im Stich gelassen.“

Hervests Torwart Florian Kalinowski fühlte sich von seinen Vorderleuten doch das ein oder andere Mal allein gelassen. © Andreas Hofmann
Und hätten die Bossendorfer nach dem 5:6 zur Pause in Halbzeit zwei da weitergemacht, wo sie aufgehört hatten, wäre nach Ansicht von Markus Gladhofer noch ein ganz anderes Ergebnis heraus gekommen: „Es hätte ein klassisches 9:9 werden können“, sagte er.
SV Bossendorf hatte noch viele gute Chancen
Doch als die erste Chance nach dem Wiederanpfiff vergeben wurde und stattdessen Hervest wieder davonzog, hätten sich seine Spieler mit Wortgefechten untereinander aus dem Konzept gebracht. „Die Chancen zu weiteren Toren waren da“, berichtete Gladhofer, „zweimal rettet der Torwart, zweimal treffen wir die Latte, und der Ball ist noch vier-, fünfmal an der Nase des Hervester Keepers vorbei gesegelt. Aber es war kein Abnehmer mehr da.“
Stefan Otte war unterdessen froh, dass seine Mannschaft die hartnäckige Gegenwehr der Bossendorfer schließlich doch noch überwand: „In der Halbzeit habe ich nur von Mentalität gesprochen. Die Jungs waren bei dem Spielverlauf eh ein wenig verunsichert. Wenn ich da noch draufgehauen hätte und wir kassieren noch ein schnelles Gegentor, dann verlierst du am Ende so ein Spiel noch, obwohl du in Halbzeit eins sechs Buden machst.“

SuS Hervests Trainer Stefan Otte kam beim Spiel seiner Mannschaft in Bossendorf nicht als einziger ins Grübeln. © Andreas Hofmann
Zum Glück für die Hervester kam es anders, und mit dem Saisonstart und zwei Siegen aus zwei Spielen ist Stefan Otte auch sehr zufrieden. Er weiß aber auch, dass sein Team defensiv noch Luft nach oben hat, wenn nicht noch mehr gegnerische Trainer nach Partien gegen Hervest sagen: „So ein beklopptes Spiel hab‘ ich noch nie gesehen.“
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
