Stefan Oerterer: Vom Pokalsieger auf die Tribüne Erkenschwicks Kultkicker tritt kürzer

Stefan Oerterer: Vom Pokalsieger auf die Tribüne: Erkenschwicks Kultkicker tritt kürzer
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Stefan Oerterer hat es erwischt. In dieser Woche liegt der 35-Jährige flach. Aber das ist es nicht alleine, das den Angreifer der Spvgg. Erkenschwick nachdenklich stimmt. Dass der kommende Mitternachtscup der DJK Spvgg. Herten ohne ihn stattfinden könnte, ist eigentlich unvorstellbar. Nur dass „Ö“ diesmal wohl wirklich die Seiten wechselt: „Ob ich mir da noch einen Gefallen mit tue, aufzulaufen?“, fragt der Recklinghäuser - und gibt die Antwort selbst: „Ich werde da sein, natürlich. Aber dann wohl als Zuschauer.“

Stefan Oerterer gehört zu „den“ Konstanten beim Mitternachtscup, hat ihn gewonnen mit Westfalia Herne (da war er gerade aus der U19 gekommen), mit TuS Haltern und natürlich der Spvgg. Erkenschwick. Auf sechs Siege kommt er mittlerweile. Einmal wurde er zum besten Spieler des Turniers gekürt. „Ausgerechnet in dem Jahr, als der TSV Marl-Hüls mit Sebastian Westerhoff gewann“, blickt er zurück und lacht. Sein Kumpel „Wester“, Vorlagengeber für etliche Tore in der Oberliga Westfalen, hat mittlerweile die Trainerlaufbahn eingeschlagen und steht bei TuS Ennepetal unter Vertrag. Stefan Oerterer will noch spielen. Nicht in der Halle, dafür aber in der Liga.

Der Routinier, Erkenschwicker Mannschaftskapitän, denkt noch mit einigem Unbehagen zurück an den letzten Winter. Natürlich habe der Mitternachtscup damals wieder Spaß bereitet, am Ende holte die Spvgg. Erkenschwick erneut den „Pott“. Aber zwei Wochen später im Testspiel gegen den FC Kray verletzte sich „Ö“. Wer die sportliche Vita des Vollblutstürmers verfolgt, der weiß: Stefan Oerterer war in seiner Karriere nie ernsthaft verletzt. „Dann kam die Syndesmosegeschichte und ich war acht Wochen lang raus.“

Ob der harte Hallenboden also kurz vor dem Re-Start im Freien das richtige Geläuf ist? Diese Frage stellt sich Stefan Oerterer in diesen Tagen durchaus. Die Prioritäten liegen für ihn klar auf der Hand: „So viel Spaß mir dieses Turnier auch immer bereitet hat: Ich möchte schon noch dazu beitragen, dass wir eine gute Rückrunde in der Oberliga spielen. Ob eine Teilnahme beim Mitternachtscup da noch Sinn macht, das muss man bezweifeln.“

Wehmut ist mit dabei

Auch wenn er am 29. Dezember 2023 damit „zu 99 Prozent nicht“ auf dem Feld stehen wird in der Rosa-Parks-Halle, einen Besuch abstatten wird er dem Turnier wohl schon: „Das ist ja immer ein Treff vieler Fußballer und Fans. Man sieht ja immer wen, mit dem man quatschen kann.“ In den vergangenen 15 Jahren habe er nur einmal gefehlt im Übrigen. „Da war ich verreist, da hielt sich alles in Grenzen“, sagt Stefan Oerterer. Der durchaus fürchtet: Etwas Wehmut könnte mit im Spiel sein, sollte er diesmal nicht auf dem Feld mitmischen können. „Aber ich habe schon letztes Jahr gesagt, dass dies wohl mein letztes Turnier war. Ich denke, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“

So lief der Mitternachtscup 2022 (Ticker zum Nachlesen).

So kennt man Stefan Oerterer beim Mitternachtscup: Hier eine Szene mit dem Routinier aus dem vergangenen Dezember 2022.
So kennt man Stefan Oerterer beim Mitternachtscup: Hier eine Szene mit dem Routinier aus dem vergangenen Dezember 2022. © Ralf Deinl

Präsentiert vom Autohaus Kia Engbert und der Staffel-Gruppe; Freitag, 29. Dezember 2023, 18 Uhr - Sporthalle Rosa-Parks-Schule, Fritz-Erler-Straße 2, 45699 Herten.

Die Vorrundengruppen

Gruppe A: Spvgg. Erkenschwick, SSV Buer, SV Wanne 1911, BW Westfalia Langenbochum

Gruppe B: TuS Haltern, TuS 05 Sinsen, FC Marl, SV Vestia Disteln

Gruppe C: SV Schermbeck, SV Dorsten-Hardt, DSC Wanne-Eickel, DJK Spvgg. Herten

Der Kartenvorverkauf startet am 7. Dezember 2023. Die einfachste Möglichkeit, an Tickets zu kommen, ist per Mail: mitternachtscup@gmx.de

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