SSV Rhade verzweifelt am „dreifachen Hugo“ SSC Recklinghausen bleibt in der Kreisliga A

SSV Rhade verzweifelt am „dreifachen Hugo“: SSC Recklinghausen bleibt in der Kreisliga A
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Die Analyse des Sieges will der Spielertrainer sofort an andere übergeben. „Geh‘ lieber zum Hugo, der hat es verdient“, lacht Paul Richter, als er den Klassenerhalt mit seinem Team vom SSC Recklinghausen feiern kann.

„Hugo“, bürgerlicher Name Justus Hugo Siebold, kommt strahlend entgegen, grüßt mit einem sportlich-zackig-freundlichen „Servus“. Dass er der Mann des Tages ist, es steht außer Frage.

Mit 3:0 (1:0) haben er und seine Team-Kameraden vom SSC soeben das Relegationsspiel um den Klassenerhalt in der Kreisliga A gegen den SSV Rhade gewonnen. Die Dorstener um Trainer Lukas Pieper müssen also nach dieser Partie auf der Platzanlage des SV Vestia Disteln den bitteren Gang in die Kreisliga B antreten.

Studienbedingte Pause

An der Langen Wanne im Recklinghäuser Norden dagegen wird am Abend noch ein wenig gefeiert. „Alles spontan, groß geplant war ja nichts“, erzählt Justus Hugo Siebold. Der Mann, der quasi die Liga im Alleingang rettet.

Die komplette Saison konnte Siebold gar nicht beim SSC spielen. Das Germanistik-Studium in Düsseldorf ist ein ums andere Mal ein Grund zum Kürzertreten. Gegen Ende der Saison ist der Ex- Stuckenbuscher wieder öfter dabei – auch in der Relegation.

Drei Tore, dreimal Siebold – allzu viel Aufheben will der Mann um seinen Auftritt dann aber gar nicht machen. Eine Minute vor dem Pausenpfiff setzt er sich im Rhader Strafraum geschickt durch und überwindet Keeper Lukas Kleeberg zur Führung. Die schon zu diesem Zeitpunkt nicht ganz unverdient ist.

SSC Recklinghausen - SSV Rhade, Relegationsspiel Klassenerhalt Kreisliga A
Es „brennt“ im Rhader Strafraum, SSC-Akteur Michael Schorn kommt zum Abschluss, Rhades Leon Hosh (2) kommt zu spät. © Olaf Krimpmann

So sehr sich die Rhader auch mühen, sie bekommen zu wenig Zugriff. Und als nach einer Stunde quasi die Vorentscheidung fällt, da wird es für die Pieper-Elf immer schwerer. Paul Richter tankt sich über rechts durch, flankt in die Mitte – und Siebold steht goldrichtig.

Hugo Siebold ist nicht zu stoppen

Der Rest ist dann mehr oder weniger Formsache. Zu wenig Durchschlagskraft offenbaren die Rhader, um noch einmal das Ruder umdrehen zu können. Hugo Siebold hat indes noch lange nicht genug.

Als die Nachspielzeit bereits angebrochen ist, düst er noch einmal allen davon und schießt platziert zum Endstand ein. Im Mittelpunkt will er anschließend aber gar nicht stehen. Reiht sich lieber ein, läuft mit zu den Fans. Mit klarer Mission: La Ola für ein weiteres Jahr Kreisliga A!

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Relegation Kreisliga A

SSV Rhade - SSC Recklinghausen 0:3 (0:1)

SSV Rhade: Kleeberg, Hosh, Vorholt, Reska (72. Kötters), Sondermann, Elles, Sziesze (68. Klein-Wiele), L. Klein (46. Möller), Bulut, J. Klein, Mehring

SSC Recklinghausen: Thier, Schramm, Thiem, Rotthoff, Kaiser (86. Röseler), P. Richter (90. +4. Abadi), Siebold (90.+2. Uphues), F. Richter (82. Kühneweg), Wessels, Röttlingsberger (84. Atar), Schorn

Schiedsrichter: Roger-Roy Gad (Oer-Erkenschwick)

Tore: 0:1 Siebold (44.), 0:2 Siebold (59.), 0:3 Siebold (90.+2.)