Der SSV Rhade hat das Westfalenpokalfinale der Frauen verpasst. Im Gelsenkirchener Parkstadion unterlagen die Rhaderinnen am Ostermontag Gastgeber Schalke 04 nach Elfmeterschießen mit 5:6, nachdem es nach der regulären Spielzeit 0:0 gestanden hatte.
Beim Westfalenliga-Zweiten lieferte Rhade eine nervöse erste Halbzeit ab. Immer wieder versprangen Bälle, gerieten Pässe zu kurz oder wurden überhastet in den leeren Raum gespielt. Die einzigen Chancen für den SSV hatte Anna Söbbing mit einem Aufsetzer (15.) und einem 25-Meter-Schuss, der einen Meter neben das Tor ging (32.).
Auf der anderen Seite hielten die Gäste aber wenigstens auch das eigene Tor sauber, ohne das Torhüterin Jennifer Radüchel wirklich einmal gefordert worden wäre. Schalke agierte zwar druckvoller und forcierte mit seinem körperbetonten Spiel auch immer wieder Rhader Ballverluste. Wirklich gefährlich wurde es vor dem Rhader Tor aber im ersten Durchgang nicht.
Susanne Leifeld und Vivien Grosser konnten Mittelstürmerin Jennifer Moses und die schnelle Nathalie Bollmann im entscheidenden Moment immer wieder stoppen.
Im zweiten Durchgang änderte sich das Bild im Grunde nicht. Rhade blieb nach vorne ohne Durchschlagskraft und vergab mit schlechtem Passspiel aussichtsreiche Angriffs- und Überzahlsituationen. Hinten allerdings erlaubten die Gäste den Schalkerinnen nun noch weniger, sodass das 0:0 nach 90 Minuten plus Nachspielzeit ein zwangsläufiges Ergebnis war.

Im fälligen Elfmeterschießen erwischte Rhade dann den schlechteren Start, als Lea Baumeister gleich den ersten Strafstoß vergab. Das Blatt wendete sich jedoch, denn auch Schalke zeigte vom Punkt Nerven. Treffer von Anna Söbbing und Carolin Borchert brachten den SSV mit 2:1 in Führung, und dieser Vorsprung hielt nach weiteren erfolgreichen Schüssen von Vivien Grosser und Maike Sicking bis zum 4:3.
Dan glich Jennifer Moses für die Gastgeberinnen aus, und Frauke Kaplon hätte mit dem letzten Strafstoß für Rhade alles klar machen können. Doch sie scheiterte, und so ging das Elfmeterschießen in die Verlängerung.
Dort legte Rhade durch Christin Specking vor, und S04 glich zum 5:5 aus. Dann verschoss aber Greta Webers für den SSV, und Schalke nutzte den ersten Matchball zum 6:5.
Schalke trifft im Finale auf Borussia Dortmund
Im Finale treffen die Königsblauen damit am 1. Juni auf Borussia Dortmund, das sich mit 3:0 bei Arminia Bielefeld durchsetzte.
Rhades Trainerin Jacqueline Eckelmann gratulierte Schalke, haderte aber mit dem Auftritt des eigenen Teams: „Das war heute hier sicher nicht unsere beste Leistung. Einige sind hinter ihren Möglichkeiten geblieben. In manchen Situationen hat uns dann auch das nötige Spielglück gefehlt.“
Frauen-Westfalenpokal, Halbfinale
FC Schalke 04 - SSV Rhade 6:5 n.E. (0:0)
Rhade: Radüchel; Grosser, Baumeister, Emming, Söbbing, Ehler (87. Borchert), Bunnefeld (54. Specking), Leifeld, Webers, von der Aßen (76. Sicking), Kaplon
Tore: Fehlanzeige.
Elfmeterschießen: Schalke verschießt; Baumeister (SSV) verschießt; 1:0 Salic; 1:1 Söbbing; Schalke verschießt; 1:2 Borchert; 2:2 Büning; 2:3 Grosser; 3:3 Hamdi; 3:4 Sicking; 4:4 Moses; Kaplon verschießt; 4:5 Specking; 5:5 Barbara; Webers (SSV) verschießt; 6:5 Karadag