
Beim Gruppenfoto der Sieger und Platzierten drängten sich bei einer Dorstener Stadtmeisterschaft schon einmal mehr Spieler aufs Bild. Das Teilnehmerfeld war diesmal sehr überschaubar. © Stadtsportverband
Kein Interesse am Dorstener Stadtmeistertitel?
Tennis
War es die Corona-Pause? Oder gibt es inzwischen zu viele Konkurrenz-Veranstaltungen? Die erste Dorstener Stadtmeisterschaft seit drei Jahren stieß auf jeden Fall auf überschaubare Resonanz.
Der Terminkalender der Dorstener Tennisspieler endet traditionell nicht mit dem Ende der Mannschaftssaisons, sondern mit den Stadtmeisterschaften. In diesem Jahr richtete der Hardter TV die Titelkämpfe aus und erfreute sich bei gutem Wetter über viele spannende Matches und tollen Sportsgeist. Doch es war nicht alles die reine Freude.
Sieben Einzel- und zwei Doppelkonkurrenzen bekam Organisatorin Tanja Wiegand zusammen. Von der Anzahl der Meldungen war sie alles andere als begeistert. „Ich bin sehr unzufrieden mit den Meldezahlen in diesem Jahr. Bei der letzten Ausrichtung vor drei Jahren hatten wir deutlich mehr Teilnehmer. Gerade im Doppel waren die Meldungen dieses Jahr ziemlich mau.“
Eine Erklärung konnte die Turnierleiterin nicht liefern. Lediglich die Zunahme der vom Westfälischen Tennisverband organisierten Spielrunden könnte als Erklärung dienen. Im Vergleich zu 2019 gibt es neben den klassischen Mannschaftssaisons inzwischen auch den WTV-Vereinspokal und die Mixed- und Doppelrunden, die den Terminplan der Spieler vergrößern und die Motivation für weitere Turnierstarts verringern könnte, so die Erklärung Wiegands. Insgesamt spielten in diesem Jahr 63 Aktive die Titel aus, im Jahr 2019 waren es noch 108 Meldungen.
In den offenen Klassen gab es bei Damen und Herren jeweils zwei Konkurrenzen. Um mehr Spielern einen Anreiz zu geben, schränkte man bei der zweiten Konkurrenz die erlaubten Leistungsklassen etwas ein, um das Niveau auf einem ausgeglichenen Level zu halten.
Seriensieger Basti Beck bleibt das Maß aller Dinge
Bei den Herren der Leistungsklassen 1,0 bis 25,0 spielte sich der Seriensieger der vergangenen Jahre, Bastian Beck, durchs Turnier und sicherte sich erneut den Titel. Im Finale schlug der DTC-Akteur Vereinskollege Tim Sondermann 6:0 und 6:4.
Bei den Damen gab es aufgrund von nur vier Meldungen lediglich eine Gruppenphase. Das letzte Gruppenspiel zwischen Tabea Wiegand (Hardter TV) und Yvonne Butterweck (TV Feldmark) glich dennoch einem Endspiel. Das Duell entwickelte sich zu einem Krimi. Nachdem Butterweck den ersten Satz mit 6:2 gewann, entschied Wiegand den zweiten Durchgang ebenfalls mit 6:2 für sich, den entscheidenden Match-Tiebreak gewann Tabea Wiegand dann mit 11:9.
Herren 55 hatten zu viele Ausfälle
Auch in den anderen Spielklassen standen spannende Spiele auf dem Plan, jedoch wurden einige Konkurrenzen und Titel von verletzungsbedingten Absagen beeinflusst. Insbesondere die Herren 55 konnten nicht gespielt werden, da gleich mehrere Spieler aus dem mit vier Spielern bestückten Feld absagen mussten.

Johannes Beisenbusch vom Dorstener TC hatte im Herren-60-Finale gegen Andreas Aulich knapp das Nachsehen. Im Match-Tiebreak hieß es am Ende 11:9 für Aulich. © Joachim Lücke
Auch das Wetter machte es den Veranstaltern am Finalwochenende nicht leicht. Doch trotz des vielen Regens schaffte man es. Alle notwendigen Spiele, die für den Zeitplan des Finalsonntags wichtig waren, konnten gespielt werden. Zwar mussten drei Matches in die Halle ausweichen, der Rest konnte aber noch auf den Ascheplätzen des HTV absolviert werden.
Tanja Wiegand lobte die entspannte Atmosphäre
Ein Lob gab es von Tanja Wiegand für alle Teilnehmer: „Alle Spieler waren sehr entspannt und nahmen Terminänderungen und Wetterverhältnisse ohne meckern an und akzeptierten diese. Das ist nicht selbstverständlich.“
Für das kommende Jahr hofft Wiegand auf größere Teilnehmerfelder, auch wenn noch nicht feststeht, wo die Stadtmeisterschaften 2023 ausgetragen werden.
Interessiert sich nur für Sport. Vorliebe für Fußball und Tennis, kann aber auch in anderen Sportarten aushelfen.
