Ausgecoacht: Henry Schoemaker (Mitte) ist nicht mehr Trainer des A-Kreisligisten SC Marl-Hamm.

Ausgecoacht: Henry Schoemaker (Mitte) ist nicht mehr Trainer des A-Kreisligisten SC Marl-Hamm. © Thomas Braucks

Überraschung in der Kreisliga A: SC Marl-Hamm entlässt Trainer

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An diesem Donnerstag (21. Juli) trifft der SC Marl-Hamm bei der Stadtmeisterschaft auf TuS 05 Sinsen und VfB Hüls. Kurz vor Anpfiff feuert der A-Ligist Trainer Henry Schoemaker. Was ist da los?

Marl

, 21.07.2022, 12:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Vor zwei Wochen hat der SC Marl-Hamm die Vorbereitung aufgenommen, der Klub gehört zum erweiterten Kreis der Favoriten in der Kreisliga A1. Die Ergebnisse in den ersten Tests waren zwar durchwachsen. Aber immerhin hat der SC Marl-Hamm am vergangenen Samstag das eigene Günter-Michel-Turnier gewonnen. Trotzdem setzt der Verein Trainer Henry Schoemaker den Stuhl vor die Tür - kurz vor Anpfiff der Stadtmeisterschaft.

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„Wir hatten die Hoffnung, dass mit der Vorbereitung ein neuer Wind durchs Team geht. Das ist aber nicht der Fall gewesen“, begründet Jan Achtelik die Entscheidung. Der Sportliche Leiter der Löwen ergänzt, der Vorstand sei nicht mehr davon überzeugt gewesen, „dass wir zusammen mit Henry die sportliche Zukunft des Vereins erfolgreich bestreiten können“.

Achtelik, dessen Vater Klaus das Amt des 1. Vorsitzenden ausübt, räumt ein, dass der Zeitpunkt der Trennung sowohl für den Klub als auch für den Übungsleiter selbst ungünstig sei. Zunächst übernimmt Sascha Brockmann, lange aktiv beim TuS 05 Sinsen und heute Spieler bei den Hammer Altherren, gemeinsam mit Mannschaftskapitän Timo Brummund die Nachfolge. Wie lange das Duo einspringt, steht noch nicht fest. Brockmann hätte ab Sonntag ohnehin die Urlaubsvertretung für Henry Schoemaker übernommen.

„Keiner kapiert es“ - Schoemaker reagiert mit Unverständnis

Der Niederländer reagiert mit Unverständnis auf die Entscheidung. Ihm sei als Begründung genannt worden, dass die Chemie zwischen Team und Trainer nicht mehr stimme. Den Zuspruch, den er nach Bekanntwerden der Entlassung aus der Mannschaft erfahren habe, widerlege die Version des Vorstands komplett. Sein Eindruck: „Keiner kapiert es! Das könnte noch eine Kettenreaktion auslösen.“

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Schoemaker vermutet, dass sein Führungsstil der Löwen-Führung nicht ins Konzept gepasst habe: „Ich bin für die sportlichen Belange verantwortlich und lasse mir da auch nicht reinreden.“ Dass er einen guten Job gemacht habe, sei an den gestiegenen Zuschauerzahlen bei den Heimspielen zu erkennen – und es wäre mehr als Platz acht in der Abschlusstabelle der Kreisliga möglich gewesen.

„Wir hatten im Frühjahr die Chance, zum ersten Mal nach 2014 wieder Dritter zu werden“, ärgert sich der entlassene Coach nach wie vor über den schwachen Abschluss der Saison. Seine Elf habe den Fokus zu sehr auf Angelegenheiten außerhalb des Platzes gelegt, deutet er vorsichtig an. Auch sei die Trainingsbeteiligung zuletzt schlecht gewesen. Für die Stadtmeisterschaft stehe zudem nur eine B-Elf zur Verfügung.

Timo Brummund: „Jeder hat eine neue Chance“

Mannschaftskapitän Timo Brummund richtet den Blick nach vorne: „Jeder hat nun eine neue Chance, sich zu zeigen.“ Er selbst werde sich in erster Linie aufs Spielen konzentrieren und nebenbei Sascha Brockmann unterstützen. „Wie wir das im Einzelnen machen, stimmen wir noch ab“, erklärte der Mittelfeldmann.

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In der Mannschaft sei der Schritt, sich von Henry Schoemaker zu trennen, unterschiedlich kommentiert worden. „In einem Team gibt es immer mehrere Seiten. Ich selbst habe immer gern mit Henry zusammengearbeitet, muss aber die Entscheidung akzeptieren. Der Verein steht über allem.“

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