Für seine erste Stelle als hauptverantwortlicher Trainer hätte er sich sicherlich Vereine in ruhigerem Fahrwasser suchen können. Das weiß Saiffidin El Batal. Aber es war ein Stück weit auch die Herausforderung, die ihn veranlasst hat, im Sommer den Posten bei Grün-Weiß Barkenberg anzutreten.
„Ich mag es, mich nicht ins gemachte Nest zu setzen“, sagte der 38-Jährige, der aktuell noch als Co-Trainer beim FC Marl aktiv ist, am Mittwoch: „Es ist viel schöner, wenn man Früchte der eigenen Arbeit erkennen kann.“
So wie seinerzeit beim SV Hullern, wo er als spielender Co-Trainer in der Saison 15/16 alle Spiele mit dem Team gewann: „Das hatte uns damals auch niemand zugetraut.“
In den vergangenen beiden Jahren erlebte El Batal auch beim FC Marl erfolgreiche Zeiten. Aktuell spielt die Mannschaft noch um den Aufstieg in die Westfalenliga mit. Doch für „Saiffo“ war klar, dass er nicht ewig Co-Trainer bleiben wollte.
Und so hörte er sich die Anfrage seines alten Freundes Gabriel Bernt, mittlerweile Sportlicher Leiter bei Grün-Weiß Barkenberg, genau an, wog das Für und Wider ab und sagte schließlich zu.

Zunächst noch unter der Bedingung, dass die Grün-Weißen die A-Liga halten müssten. Doch davon ist er inzwischen abgerückt: „Der Verein braucht Planungssicherheit. Außerdem bin ich sicher, dass genug Potenzial in der Truppe steckt, damit es mit dem Klassenerhalt klappt. Und sollte das tatsächlich nicht klappen, wäre der sofortige Wiederaufstieg unser Ziel. Ich stehe auf jeden Fall zu meinem Wort.“
Gabriel Bernt: „Endlich ein auswärtiger Trainer“
Zur großen Freude von Gabriel Bernt: „Endlich ist es uns gelungen, einen Trainer von außerhalb zu verpflichten.“ Sowohl der Sportliche Leiter als auch der neue Trainer versprechen sich davon, dass bislang brach liegende Qualitäten aus der Mannschaft herausgekitzelt werden können.
„Ich sehe, wie gesagt, das Potenzial in der Mannschaft. Das hat sie nicht zuletzt im Kreispokalspiel gegen den FC Marl gezeigt“, sagt Saiffidin El Batal: „Was fehlt ist eine klare Struktur, und ich denke, da kann ich helfen.“
Ein Selbstläufer werde das aber nicht: „Ich werde nicht der sein, der seine Hand auflegt, und plötzlich läuft alles. Das wird Schritt für Schritt gehen müssen“, sagt er. Und: „Es wird nicht einfach, aber einfach kann jeder.“
El Batal will Spieler, „die charakterlich passen“
Um etwas zum Kader zu sagen, sei es noch zu früh: „Das ist in Dorsten mit den vielen Konkurrenz-Vereinen auch nicht so leicht. Eines kann ich aber schon sagen: Neue Spieler müssen vor allem charakterlich zum Verein passen. Sie müssen den Verein positiv repräsentieren wollen.“
Gabriel Bernt ist sicher, dass das Netzwerk des neuen Trainers bei der Suche nach geeigneten Kandidaten sehr hilfreich sein wird: „Ich freue mich so sehr, mit ihm in Barkenberg den nächsten Schritt zu gehen.“ Und auch Saiffidin El Batal ist optimistisch: „Es ist eine Mammutaufgabe. Aber ich halte sie für lösbar. Sonst wäre ich nicht hier.“