Es ist keine leichte Entscheidung gewesen, aber wohl die einzig vernünftige. Markus Falkenstein hat gerade ganz andere Probleme als den Trainerjob beim SV Rot-Weiß Deuten und daher hat er zusammen mit Marek Swiatkowski den Weg für einen Neustart im Sommer beim abstiegsbedrohten Westfalenligisten freigemacht.
Falkenstein wollte im November letzten Jahres wegen des Ersatzes seiner künstlichen Hüfte nur eine kleine Auszeit nehmen, doch dann ging so ziemlich alles schief, was schief gehen konnte: „Es war ein Albtraum, denn eine schlechte Nachricht folgte der nächsten.“
Bei der Entfernung der alten Prothese wurden Keime festgestellt, die mit Antibiotika behandelt werden mussten: „Ich hatte ungefähr zehn Wochen keine Hüfte und musste die ganze Zeit im Bett liegen. Außerdem wurde ein Nerv beschädigt, der meinen rechten Fuß lähmte. Damit kämpfe ich auch heute noch“, erzählt Falkenstein.
„Ich glaube, dass er der richtige für die Mannschaft ist“
Als der 57-Jährige dann im Februar endlich seine neue Hüfte bekam, wurde ein Oberschenkelknochen verletzt, was ihn zu weiteren zehn Wochen Bettlägerigkeit verurteilt. Momentan befindet sich Markus Falkenstein in einer Reha-Klinik in Bad Driburg: „Seit dem 3. April lerne ich wieder das Laufen, doch Laufen kann man das im Moment wirklich noch nicht nennen.“ Der selbstständige Immobilienmakler glaubt, dass es wohl noch ein halbes Jahr dauern wird, bis er wieder ohne Probleme zu Fuß unterwegs sein kann: „Glücklicherweise erledige ich meine Arbeit meist vom Schreibtisch, zehre aber gerade natürlich von meinen Rücklagen.“
An den Fußball hat Falkenstein in dieser Zeit nur recht wenige Gedanken verschwendet: „Natürlich wusste ich, wie die Spiele ausgegangen sind, und habe mit die Details von Marek Swiatkowski schildern lassen. Ansonsten habe ich mich komplett herausgehalten.“

Als die ersten Komplikationen auftraten, hatten die Deutener Marco Jedlicka als Interimstrainer verpflichtet und zum Start der neuen Saison sollte das alte Trainer-Duo wieder übernehmen. Doch dann musste Falkenstein erkennen, dass das unmöglich war.
„Ich habe meinen Entschluss mit Marek besprochen und dann auch dem sportlichen Leiter Mathias Deckers mitgeteilt. Da man uns als Trainer-Duo verpflichtet hatte, ist es auch verständlich, dass man in Deuten eine ganz andere Lösung gesucht hat.“ Mit dem neuen Coach Marcus Behnert ist Falkenstein mehr als einverstanden: „Ich kenne ihn ganz gut aus seiner Zeit bei Jahn Hiesfeld und glaube, dass er der richtige für die Mannschaft ist.“
„Das entscheide ich, wenn ich wieder richtig gesund bin“
Ein Leben ganz ohne Fußball kann Markus Falkenstein sich aber nicht vorstellen, denn dieser hat bei ihm immer schon eine große Rolle gespielt. Neun Mal stand er im Kader der Jugendnationalmannschaft, vier Jahre lang spielte er von 1984 bis 1988 für SG Wattenscheid 09 in der 2. Bundesliga und ein weiteres für Union Solingen.
Es folgten noch einige Jahre bei den Amateuren von Bayer Leverkusen und bei RW Oberhausen. Nach den Jahren als Jugendtrainer beim VfL Rhede und SV Schermbeck ging er als Co-Trainer von Frank Frye an den Deutener Bahndamm. Seit 2020 coachte er zusammen mit Marek Swiatkowski die Rot-Weißen in der Westfalenliga.
Wie seine fußballerische Zukunft tatsächlich aussehen wird, lässt Falkenstein angesichts der gesundheitlichen Probleme noch offen: „Als Trainer muss man neben den vielen Tätigkeiten abseits des Platz auch ordentlich zu Fuß sein und das wird bei mir wohl erst im Herbst der Fall sein. Ich kann mir aber auch gut vorstellen als Sportlicher Leiter einzusteigen. Das entscheide ich, wenn ich wieder richtig gesund bin.“
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