So gesehen ist der Landesligist seiner Favoritenrolle im zweiten Versuch gerecht geworden. Bei der ersten Ansetzung streikte das Ahsener Flutlicht. Und auch Ahsens Trainer Philip Stromberg meinte: „Keine Frage, der Sieg der Deutener war schon verdient.“ Allerdings gab es für die Hausherren einen Knackpunkt, an dem das Spiel hätte kippen können.
Es lief die 64. Minute, es stand 0:2. Ein langer Pass kam zu Ahsens Constantin Brink, der sich auf den Weg Richtung Tor machte. Drei Deutener verfolgten ihn, Dirk Jasmund langte von hinten zu, foulte Brink. Schiedsrichter Henrik Jasper entschied auf Freistoß und Gelbe Karte gegen den Übeltäter. Währenddessen forderten die Ahsener Anhänger die Rote Karte für eine Notbremse.
Luca Händchen erzielt für RW Deuten das 4:0
Für Ahsens Coach Philip Stromberg war allein das Foul eine Rote Karte wert. „Er trifft Coco von hinten oberhalb des Knöchels. Das hätte ganz übel ausgehen können“, meint Philip Stromberg. Den fälligen Freistoß setzte Thorben Kamp knapp übers Tor.
Fast im Gegenzug sorgten die Gäste für die Entscheidung. Kieron Ihnen bugsierte aus halbrechter Position einen Volleyschuss lang hoch ins Netz zum 0:3 (67.). Und nur zwei Minuten später machte Luca Händchen nach einem Konter mit dem 0:4 den Deckel auf die Partie (69.).
Wo jetzt vielleicht andere Mannschaften auseinanderbrechen, krempelten die Ahsener die Ärmel hoch. Der Landesligist konnte keinesfalls den Sieg locker nach Hause spielen. Nicht unverdient das 1:4: Thorben Kamp brachte einen Freistoß hoch vors Tor, Torben Monno legte per Kopf zu Constantin Brink auf, der den Ball einköpfte (80.). Nur zwei Minuten später traf Thorben Kamp per Freistoß von der rechten Seite den Pfosten.
Und in der 84. Minute kam ein Ahsener im gegnerischen Strafraum zu Fall. Der Unparteiische pfiff allerdings keinen Elfmeter. In der Nachspielzeit traf noch Thomas Kilian zum 2:4 (90.+1). Das ganze Spiel gibt es übrigens in voller Länge als Stream.
Tarek El Meshai trifft für RW Deuten doppelt
Gerade im ersten Durchgang hielten die Ahsener gut dagegen. „Deuten schießt zweimal aufs Tor, zweimal war der Ball drin“, meinte Philip Stromberg. In der Tat: Nach 13 Minuten probierte es Tarek El Meshai mit einem 25-Meter-Aufsetzer. Nicht unhaltbar schlug die Kugel hinter Borussen-Keeper Simon Börgel - erhielt im Pokal den Vorzug vor Stammkeeper Philipp Jany - im Netz ein.
Die Wahrheit ist allerdings auch, dass die Truppe von Mike Ratkowski in den ersten 45 Minuten hinten nichts anbrennen ließ. Na ja, fast nichts. In Minute 22 vertändelte RW-Schlussmann Marcel Noack am eigenen Strafraum den Ball an Ahsens Mathias Twiling. Dieser umkurvte den Torwart, traf aber aus halbrechter Position nicht das leere Tor, sondern setzte die Kugel an den Pfosten. „Da hat uns das Spielglück gefehlt“, sagt Ahsens Co-Trainer Fabian Schmülling.
Deutens Coach Mike Ratkowski: „Die zwei Tore haben sich die Ahsener verdient. Auf dem holprigen Naturrasen war aber Fußballspielen über drei, vier Stationen recht schwierig.“
