Dass der Basketball-Oberligist Marler BC einen Spieltag vor Ende der Hinrunde bereits sechs Mal gewonnen hat, hängt zu einem guten Teil mit der Entscheidung des 38-jährigen Kreshnik Gashi zusammen, seinem Bruder Burim in die sportliche Heimat zu folgen.
Der treffsichere Distanzschütze bereut den Schritt ebenfalls nicht: „Das war richtig. Ich wollte es noch einmal in der Oberliga probieren“, erklärt Gashi, der zuletzt für den BSV Wulfen II in der Landesliga gespielt hat. Der spielerische Unterschied zwischen beiden Klassen sei so groß nicht, wohl aber die Körperlichkeit.
Den ehrgeizigen Familienvater nerven die vier Niederlagen, „weil sie unglücklich zustande gekommen sind und nicht sein mussten“. Ein Grund waren die personellen Probleme im Team, resultierend aus Verletzungen, Erkrankungen und dienstlichen Verpflichtungen. Deshalb musste Kreshnik Gashi, mit Marvin Ewald zusammen der beste Punktesammler des MBC, auch im Spielaufbau aushelfen.
„Ich weiß, wie er als Trainer tickt“
Im Frühjahr soll die ordentliche Bilanz der zweiten Oberliga-Saison weiter aufpoliert werden. Der Rückkehrer freut sich besonders auf das Heimspiel gegen Tabellenführer BC Leopoldshöhe. „Das Hinspiel habe ich verpasst. Burim hat mir aber versichert, dass wir nah dran gewesen sind.“ Bisher hat der MBC gegen die Teams von oben jeweils in der Crunchtime Nerven gezeigt.
Die Entscheidung, nach der langen Zeit in Wulfen, vor allem in der 1. Regionalliga, und bei Citybasket Recklinghausen wieder für den Marler BC zu spielen, wurde vor allem durch die Rückkehr von Bruder Burim in die sportliche Verantwortung begünstigt. „Ich weiß, wie er als Trainer tickt und finde, dass seine Handschrift schon gut erkennbar ist.“
In den Übungseinheiten gibt Kreshnik besonders Gas. „Ich will mir nicht nachsagen lassen, dass ich von meinem Bruder bevorteilt werde“, erklärt der Routinier, der viel Potenzial im Marler Kader erkennt. Vielleicht, so die leise Hoffnung, kann der MBC in der dritten Oberliga-Saison sogar oben angreifen.
Beim BSV Wulfen coacht Kreshnik Gashi das Damenteam, das in der Landesliga spielt. „Ich bin nicht abgeneigt, auch mal etwas im Herrenbereich zu machen, wenn ich ein entsprechendes Angebot bekomme“, gesteht der Vollblut-Basketballer.