Rotsünder zeigen sich gegenseitig an SuS Hervest - Hillerheide II endet mit Polizeieinsatz

Rotsünder zeigen sich gegenseitig an: SuS Hervest - Hillerheide II endet mit Polizeieinsatz
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„Nach dem Spiel haben sich dann alle wieder vertragen.“ Diesen Satz hört man öfter, wenn es auf dem Platz zuvor heiß her gegangen ist. Bei der Partie zwischen SuS Hervest-Dorsten und dem FC/JS Hillerheide war es am Sonntag genau anders herum. Und es gipfelte in einem Polizeieinsatz und drei Anzeigen.

Nun war das Spiel auch noch gar nicht vorbei, als der Hervester Alparslan A. und der Hillerheider Berkan K. in der 62. Minute vom Platz flogen. Nach einem Foul, für das Hervests Ramazan K. ebenfalls Rot sah, war es zur Rudelbildung gekommen. Berkan K. soll Alparslan A. dabei einen Kopfstoß gegeben haben. Was allerdings umstritten ist.

„Es war keine Kopfnuss, sondern er ist mit dem Kopf mit einer antäuschenden Bewegung in Richtung des Gegenspieler gegangen“, sagte Hillerheides Trainer Markus van Dunderen. Hervests Geschäftsführer Dennis Brüggemann erklärte: „Ich konnte es selbst nicht erkennen, weil es weit entfernt geschah. Aber selbst Hillerheider Spieler haben uns gesagt, es sei ein Kopfstoß gewesen.“ Auch ein angeblicher Faustschlag von Alparslan A. gegen Berkan K. war nicht sicher zu belegen.

Fest stand allerdings, dass sich die beiden Übeltäter auf dem Weg zur Kabine noch viel zu erzählen hatten. „Zum Glück waren genug Ordner da“, stellte Markus van Dunderen fest. Aber trotzdem sei es „außerhalb des Platzes richtig zur Sache“ gegangen.

Ein Hervester Alt-Herren-Spieler habe die beiden Streithähne schließlich „auseinandergeschubst“, erzählte Dennis Brüggemann. Doch damit war es noch nicht vorbei. Denn bei den herbeigerufenen Polizeibeamten gab der Hillerheider gleich zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung auf. Eine wegen der Ereignisse auf dem Platz gegen Alparslan A. und eine wegen des Geschehens vor dem Kabinentrakt gegen A. und den Hervester Alt-Herren-Spieler. Alparslan A. wiederum zeigte Berkan K. ebenfalls wegen Körperverletzung an.

SuS Hervests Vorsitzender Thomas Homann ärgerte sich über die Vorfälle: „So was will natürlich niemand, und das Ganze war völlig unnötig. Bis zu dem Foulspiel und der Rudelbildung war es ein normales, ja eher ein langweiliges Spiel.“

Dass das Foul von Ramazan K. rotwürdig war, räumten sowohl Thomas Homann als auch Hervests Trainer Muhammed Acar ein: „Rot kann man da auf jeden Fall so geben“, sagte Homann.

Thomas Homann
SuS-Vorsitzender Thomas Homann: "Wir haben bereits Konsequenzen gezogen." © Andreas Leistner

Und auch zur Aktion von Alparslan A. hat sich der Hervester Vorstand klar positioniert: „Das war leider nicht das erste Mal. Er wird nicht mehr für uns spielen“, erklärte Thomas Homann: „Das haben wir ihm und der Mannschaft bereits mitgeteilt.“

Die weiteren Folgen der unschönen Ereignisse entscheiden sich nun wohl nicht nur vor dem Sport-, sondern auch vor dem Zivilgericht.