Rekord beim 15. Mitternachtscup So viele Rote Karten gab’s beim Hertener „Budenzauber“ nie

Rekord beim Mitternachtscup : So viele Rote Karten gab’s beim „Budenzauber“ noch nie
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Der Mitternachtscup der DJK Spvgg. Herten gehört traditionell zu den fairsten Hallenturnieren in der Region. Bis zur 15. Auflage am vergangenen Freitag hatte es in der Turniergeschichte seit 2005 nur zwei Rote Karten gegeben. 2016 flog Dejan Petrovic aus der Halle – weil der Angreifer von Westfalia Herne von der Bank aus wütend einen Schienbeinschoner aufs Parkett gefeuert hatte.

2019 dann musste Moritz Müller vom TuS Ennepetal vorzeitig duschen: Der Oberliga-Kicker reagierte seinen Ärger über eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe am Torpfosten ab. Nach einem Tritt gegen das Hertener Gebälk war das Turnier für ihn beendet: Rot.

Nach einem „Scheibenwischer“ ist das Turnier beendet

Eine beachtliche Bilanz, die aber am vergangenen Freitag (30.12.) allerdings getrübt wurde - obwohl es auf dem Parkett in der Regel sehr fair zur Sache ging. Bei der 15. Auflage zogen die beiden Schiedsrichter Dominic Nosing und Marco Damm trotzdem fünf Mal die Rote Karte aus der Tasche. In der Vorrunde erwischte es Ümit Özhan von Westfalia Herne, für den das Turnier nach einem „Scheibenwischer“ gegen Schiedsrichter Marco Damm mit Recht beendet war. Der Rot-Sünder wurde bereits zu einer Sperre von vier Spielen verdonnert.

Auch die Strafe für Askin Altiyaprak vom Landesligisten BWW Langenbochum steht fest. Der junge Torhüter war im letzten Vorrunden-Duell gegen den TuS Haltern außerhalb seines Strafraums mit der Hand am Ball. Und weil er damit eine klare Chance zunichte machte, sah er die Rote Karte. Seine Sperre: ein Spiel. Damit dürfte auch Steven Murru vom SV Wanne 11 davongekommen: Der Landesliga-Spieler rettete im Derby gegen den DSC Wanne-Eickel mit dem Arm auf der Torlinie – und sah ebenfalls Rot.

Noch keine Strafen für „Rot-Sünder“ vom SV Hardt

Noch keine Strafen hat der Fußballkreis bisher gegen Trainer Marc Gebler und Spieler Metehan Türkoglu vom SV Dorsten-Hardt verhängt. „Da fehlen mir noch die Informationen“, sagt Erhard Korinth, Vorsitzender im Kreisfußballausschuss. Fest steht: Beiden Hardtern hielt Schiedsrichter Dominic Nosing im emotionalen Viertelfinal-Duell gegen den SV Wanne 11 (6:4 nach Neunmeterschießen) die Rote Karte vor die Nase. Die Dorstener waren zwischenzeitlich stocksauer auf den Unparteiischen - weil der ihnen beim Stand von 3:1 einen möglichen Treffer verweigerte und später einen ruppigen Einsatz gegen Spielmacher Janis Scheuch nicht ahndete.

Trainer Gebler quittierte das mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Dafür die Rote Karte zu zeigen ist in meinen Augen lächerlich“, so der Dorstener Coach. Türkoglu geigte dem Unparteiischen verbal die Meinung. „Metehan hat den Schiedsrichter aber keinesfalls beleidigt“, so Gebler. „Wir warten jetzt mal ab, was an Strafen herauskommt.“ Eine längere Sperrstrafe will der Trainer aber nicht akzeptieren.

Bedient: Die Spieler des SV Hardt waren beim Mitternachtscup nicht gut auf die Schiris zu sprechen.
Bedient: Die Spieler des SV Hardt waren beim Mitternachtscup nicht gut auf die Schiris zu sprechen. © Ralf Deinl

Bemerkenswert: Schon beim Mitternachtscup wurde am Spielfeldrand diskutiert, welche Konsequenzen Platzverweise bei einem Hallenturnier haben. Marc Gebler und Metehan Türkoglu mussten beim Halbfinale gegen den TuS 05 Sinsen zuschauen. Ist damit bereits ein Spiel einer möglichen Sperre abgesessen? So wird es offenbar in anderen Fußballkreisen stillschweigend gehandhabt. Nicht so im Fußballkreis Recklinghausen.

Sperre gilt für einen kompletten Turniertag

Nach Rücksprache mit dem Verband ist laut Erhardt Korinth eine Sperre über ein Spiel nicht einfach durch eine Partie bei einem Turnier abzubüßen – die Sperre gelte für einen kompletten Turniertag oder eben für ein Test-, Pokal- oder Meisterschaftsspiel. Beispiel Lennart Rademacher vom TuS Haltern: Der hatte im Finale der Halterner Stadtmeisterschaft am 2. Weihnachtsfeiertag nach einem rüden Einsatz gegen Luca Preuß vom SV Lippramsdorf die Rote Karte gesehen. Die Quittung für den Abwehrmann: vier Spiele Sperre. Die hat sich durch den Hertener Mitternachtscup (wo der TuS Haltern am Start war) nun auf drei reduziert.

Für die Hardter Marc Gebler und Metehan Türkoglu bedeutet dies: Beim ersten Tag der Dorstener Hallenmeisterschaft am kommenden Samstag (7. Januar) müssten sie zuschauen. Zumindest Trainer Gebler, dem nur eine Sperre über ein Spiel droht, könnte am Sonntag zur Finalrunde wieder auf die Bank zurückkehren.

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