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Raesfeld jubelt trotz Viertelfinal-Aus
Sportschießen
Die erste DM-Endrunden-Teilnahme in der Vereinsgeschichte war für die Luftpistolen-Mannschaft der Sportschützen Raesfeld nach dem Viertelfinale zu Ende. Das war aber spannender als erwartet.
In das Duell gegen den Zweitplatzierten der 1. Bundesliga Süd, die SGi Ludwigsburg, waren die Raesfelder am Samstagmittag als klarer Außenseiter gegangen. Von der Papierform her stand ein 5:0 für die Süddeutschen auf den Zetteln der Experten. Bis zur Mitte des Wettkampfs waren die Münsterländer aber drauf und dran, den Favoriten das Fürchten zu lehren.
Vor allem an den Positionen 1 und 2 sah es gut aus für den Dritten der 1. Bundesliga Nord. Jan Brückner lag nach den ersten zehn Schüssen gegen Zorana Arunovic 94:95 hinten, entschied den zweiten Durchgang dann aber mit 96:93 für sich. An 2 startete Raesfelds Belgier Bart Liebens gegen Kevin Venta mit 93:96 Ringen, hatte dann aber in der zweiten Serie mit 98:94 die Nase vorn. Wäre bei Halbzeit Schluss gewesen, diese zwei Punkte wären an die Raesfelder gegangen.
Ludwigsburg weiter auf hohem Niveau
Doch es war nicht Schluss und in den anderen drei Duellen behauptete Ludwigsburg seine Halbzeitführung ebenfalls. Raesfelds Christian Brabender geriet an Position 3 gegen Florian Brunner in den ersten beiden Zehner-Serien vorentscheidend ins Hintertreffen. 91:93 und 91:96 hieß es, da nutzten das 93:93 und 95:93 in den Serien drei und vier nichts mehr.
Dennis Walendi lag an Position 4 im Duell mit Julia Hochmuth nach 20 Schuss bei einem Vier-Ringe-Rückstand noch halbwegs auf Tuchfühlung. Doch dann baute Hochmuth ihren Vorsprung in der dritten Serie auf acht Ringe aus und auch dieser Punkt war verloren.
Sven Löhr musste schon nach den ersten zehn Schuss die Hoffnung auf einen Punktgewinn gegen Rene Potteck aufgeben. An Position 5 hieß es da 97:88 für den Ludwigsburger. Eine Hypothek, die für den Raesfelder zu groß war, um sie noch wettzumachen.
Lag noch die Hoffnung bei Brückner und Liebens. Doch Raesfelds Nummer 1 leistete sich vor allem in der Schlussserie zu viele Achten, um noch heranzukommen, und Liebens musste schlichtweg die Klasse seines Gegners anerkennen, der in den Serien drei und vier 97 und 96 Ringe schoss.
Jan Brückner ärgerte sich anschließend zwar über seinen Auftritt: „Das waren viel zu viele Achten. Das kenn ich gar nicht von mir.“ Auch Betreuer Rolf Klinger meinte: „Jan war mit anderen Vereinen schon öfter bei der Endrunde. Dass ihm hier die Knie wackeln, zeigt einfach nur, dass eine DM wirklich eine ganz besondere Sache ist.“
Feierlaune statt Enttäuschung
Wirklich enttäuscht war im Raesfelder Lager deshalb auch niemand: „Wir gehen jetzt erst einmal feiern“, meinte Klinger kurz nach Wettkampfende. Trainer Jan Brink, der aus beruflichen Gründen nicht mit dabei sein konnte und das Geschehen via Liveticker verfolgte, erklärte: „Was wir erreicht haben, ist ein Riesenerfolg für die Mannschaft. Die Erfahrung einer Endrunden-Teilnahme kann den Jungs niemand mehr nehmen. Wir sind zwei Schritte weiter als in unseren eigentlichen Planungen.“
Entspannt verfolgten die Raesfelder den Rest der DM und sie sahen, wie Ludwigsburg seinen Siegeszug fortsetzte, im Halbfinale Titelverteidiger Kriftel ausschaltete und im Finale mit einem 4:1 gegen Braunschweig die Sensation perfekt machte.
Die Ergebnisse im Überblick
Viertelfinale
SV Kelheim-Gmünd - SV Kriftel 1:3
SGi Ludwigsburg - Spsch Raesfeld 5:0
HSG München - Braunschweiger SG 0:5
SV Waldkirch - SV Bassum 3:2
Raesfelder Einzelergebnisse:
Jan Brückner 373:378
Bart Liebens 372:380
Christian Brabender 370:375
Dennis Walendi 358:366
Sven Löhr 362:371
Halbfinale
SGi Ludwigsburg - SV Kriftel 3:2
SV Waldkirch - Braunschweiger SG 2:3
Kleines Finale
SV Waldkirch - SV Kriftel 0:5
Finale
Braunschweiger SG - SGi Ludwigsburg 1:4
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
